spd-generalsekretar-kevin-kuhnert-tritt-aus-gesundheitlichen-grunden-zuruck

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück

 • 0 views

Kevin Kühnert legt sein Amt als SPD-Generalsekretär nieder und verzichtet auf eine erneute Bundestagskandidatur. Gesundheitliche Probleme zwingen den 35-Jährigen zu diesem Schritt.

Kevin Kühnert, der Generalsekretär der SPD, hat am Montag, den 7. Oktober 2024, seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt gegeben. Der 35-jährige Politiker, der seit 2021 dieses Amt innehatte, erklärte in einer schriftlichen Pressemitteilung, dass er nicht mehr in der Lage sei, die für seine Position und den bevorstehenden Wahlkampf erforderliche Energie aufzubringen.

In einem Instagram-Post bezog sich Kühnert auf ein kürzlich geführtes Interview mit dem "Spiegel", in dem er betonte, dass alle SPD-Mitglieder für die Bundestagswahl 2025 "über sich hinauswachsen" müssten. Nun räumte er ein, dass er selbst dazu momentan nicht in der Lage sei.

Kühnert, der am 1. Juli 1989 in West-Berlin geboren wurde und 2005 in die SPD eintrat, informierte die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil über seine Entscheidung. Zudem teilte er mit, dass er bei der kommenden Bundestagswahl nicht erneut kandidieren werde.

"Diese Entscheidungen haben mich Überwindung gekostet und sie schmerzen mich, weil ich meine politische Arbeit mit Herzblut betreibe."

Kevin Kühnert in seiner Erklärung

Der Politiker, der von November 2017 bis Januar 2021 Bundesvorsitzender der Jusos war, betonte die Notwendigkeit, sich jetzt um seine Gesundheit zu kümmern, um sowohl seiner persönlichen als auch seiner Verantwortung gegenüber der Partei gerecht zu werden.

Kühnert hat in seiner politischen Laufbahn viele Meilensteine erreicht. 2020 wurde er zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD gewählt, und 2021 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis Berlin-Tempelhof-Schöneberg. Er ist bekannt für seine progressive Haltung, setzt sich für eine Vermögenssteuer und die Legalisierung von Cannabis ein und unterstützt die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens.

Trotz seines jungen Alters hat Kühnert bereits einen bedeutenden Einfluss auf die deutsche Politik ausgeübt. 2019 spielte er eine entscheidende Rolle bei der Wahl von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans an die SPD-Spitze. Im selben Jahr wurde er vom Magazin "Time" zu einem der "10 Next" gekürt, einer Liste aufstrebender Führungspersönlichkeiten.

Der Rücktritt Kühnerts kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für die SPD, da die Partei sich auf die Bundestagswahl 2025 vorbereitet. Sein Ausscheiden wird zweifellos eine Lücke in der Parteiführung hinterlassen, die es zu füllen gilt. Die SPD steht nun vor der Herausforderung, einen Nachfolger zu finden, der Kühnerts Energie und Engagement für die Partei fortführen kann.

Kühnerts politische Karriere war geprägt von seinem Engagement für soziale Gerechtigkeit und progressive Werte. Er setzte sich für eine Reform des Transsexuellengesetzes ein und ist Mitglied der Gewerkschaft ver.di. Sein offenes Bekenntnis zu seiner Homosexualität im Jahr 2018 machte ihn zu einem Vorbild für viele junge Menschen in der Politik.

Die SPD verliert mit Kühnert nicht nur einen engagierten Generalsekretär, sondern auch einen versierten Kommunikator, der besonders in den sozialen Medien aktiv war. Seine Entscheidung, sich um seine Gesundheit zu kümmern, wird von vielen als verantwortungsvoll und mutig angesehen.