Israelische Truppen dringen in Libanon ein: Spannungen eskalieren

Israel verstärkt seine militärische Präsenz im Libanon, während die Hisbollah Israels Existenzrecht bestreitet. Raketenangriffe und Luftschläge verschärfen die Lage in der Region.

7. Oktober 2024, 11:32  •  0 ansichten

Israelische Truppen dringen in Libanon ein: Spannungen eskalieren

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu, ein Jahr nach dem verheerenden Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023. Israel hat nun weitere Bodentruppen in den Libanon entsandt, was die ohnehin angespannte Situation in der Region weiter verschärft.

Die israelische Armee gab bekannt, dass Soldaten der 91. Division Einsätze im Süden des Libanon begonnen haben. Diese Division kann mehrere tausend Soldaten umfassen, wobei die genaue Zahl geheim gehalten wird. Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass Israel in dieser Form in den Libanon einmarschiert. Die Operationen konzentrieren sich auf Gebiete nahe der Orte Udaissa und Kafr Kila im Südosten sowie um Bint Dschubail im Süden des Libanon.

Die Hisbollah, eine vom Iran unterstützte Organisation, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, hat erneut Israels Existenzrecht in Frage gestellt. In einer Erklärung zum Jahrestag des Hamas-Angriffs bezeichnete die Hisbollah den Angriff als "heroischen Einsatz" mit "historischen Auswirkungen". Die Organisation, die von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, verfügt über ein umfangreiches Raketenarsenal und stellt eine ernsthafte Bedrohung für Israel dar.

Die Spannungen erreichten einen neuen Höhepunkt, als die Hamas Raketen auf Tel Aviv, die zweitgrößte Stadt Israels und ein wichtiges Wirtschaftszentrum, abfeuerte. In der gesamten Zentralregion Israels wurde Luftalarm ausgelöst. Gleichzeitig kam es zu Raketenangriffen auf Haifa, die drittgrößte Stadt Israels und ein bedeutender Seehafen, bei denen zehn Menschen verletzt wurden. Israel reagierte mit Luftschlägen auf diese Angriffe.

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Inmitten dieser Eskalation appellierte Israels Präsident Izchak Herzog an die internationale Gemeinschaft, Israel in seinem Kampf zu unterstützen. Er bezeichnete die Ereignisse als "Narbe an der Menschheit" und betonte, dass Israel einen Kampf für die freie Welt führe.

Die Situation wird zusätzlich durch das plötzliche Verschwinden des iranischen Top-Generals Ismail Ghani verkompliziert. Ghani, der Chef der Al-Kuds-Brigaden, einer Eliteeinheit der Iranischen Revolutionsgarden, wird seit den israelischen Luftangriffen auf Beirut am 3. Oktober 2024 vermisst. Die Al-Kuds-Brigaden sind für verdeckte Auslandsoperationen des Iran verantwortlich und spielen eine Schlüsselrolle in der Unterstützung von Gruppen wie der Hisbollah und der Hamas.

Die israelische Armee, eine der modernsten und schlagkräftigsten im Nahen Osten, setzt fortschrittliche Raketenabwehrsysteme wie Iron Dome ein, um sich gegen die zunehmenden Raketenangriffe zu schützen. Trotzdem wurde ein israelischer Soldat bei Kämpfen an der libanesischen Grenze getötet und zwei weitere schwer verletzt.

Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis zu den israelischen Militäroperationen im Libanon in den Jahren 1982 und 2006 zurückreicht. Die aktuelle Eskalation droht, die Region in einen noch größeren Konflikt zu stürzen, mit potenziell weitreichenden Folgen für den gesamten Nahen Osten.

"Es gibt keinen Platz für Israel in unserer Region und in unserer sozialen, kulturellen und menschlichen Struktur."

Hisbollah-Erklärung zum Jahrestag des Hamas-Angriffs

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge, während die Bemühungen um eine Deeskalation und eine friedliche Lösung des Konflikts fortgesetzt werden.