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Spannungen im Nahen Osten: Israel erwägt Offensive im Libanon

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Israel plant möglicherweise eine begrenzte Bodenoffensive im Libanon. Die USA verstärken ihre Militärpräsenz in der Region. Die Lage bleibt angespannt, während diplomatische Bemühungen fortgesetzt werden.

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Israel erwägt offenbar eine begrenzte Bodenoffensive im Libanon, wie US-Medien berichten. Diese könnte jederzeit beginnen und soll kleiner ausfallen als der Konflikt mit der Hisbollah im Jahr 2006. Ziel sei es, die Sicherheit der Grenzregion zu gewährleisten.

Als Reaktion auf die angespannte Situation hat das israelische Militär Teile Nordisraels zum Sperrgebiet erklärt. Betroffen sind die Gebiete um Metula, Misgav Am und Kfar Giladi, die alle nahe der libanesischen Grenze liegen. Metula, die nördlichste Stadt Israels, liegt direkt an der Grenze zum Libanon, einem Land mit einer Fläche von etwa 10.452 Quadratkilometern.

Die Vereinigten Staaten reagieren ebenfalls auf die Entwicklungen. Das Pentagon kündigte an, "einige tausend Soldaten" zusätzlich in den Nahen Osten zu entsenden. Damit könnte sich die Gesamtzahl der US-Truppen in der Region auf bis zu 43.000 erhöhen. Ziel ist es, die Sicherheit zu erhöhen und Israel im Notfall zu verteidigen.

Bei israelischen Luftangriffen im Libanon wurde laut Hamas-Angaben deren wichtigster Vertreter im Land, Fatah Scharif Abu al-Amin, getötet. Er soll auch Schulleiter einer von den Vereinten Nationen finanzierten Schule sowie Präsident der Lehrergewerkschaft der UNRWA im Libanon gewesen sein. Die UNRWA ist das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge und spielt eine wichtige Rolle in der Region.

Die deutsche Bundeswehr hat ein Flugzeug des Typs A321 zur Evakuierung von Personal der deutschen Botschaft nach Beirut entsandt. Die A321 ist ein Passagierflugzeug des europäischen Herstellers Airbus und wird in diesem Fall für eine wichtige diplomatische Mission eingesetzt.

In Deutschland sorgen Äußerungen von Außenministerin Annalena Baerbock für Diskussionen. Sie bezeichnete den getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah als "Terroristen und Mörder", nachdem sie zuvor die Lage im Nahen Osten als "brandgefährlich" eingestuft hatte. Die Grünen-Politikerin steht nun in der Kritik, wobei die CSU sogar ihren Rücktritt fordert.

Israelische Spezialeinheiten sollen bereits seit Monaten im Libanon operieren, um Informationen zu sammeln und einen möglichen Bodenangriff vorzubereiten. Die israelische Luftwaffe, die als eine der stärksten im Nahen Osten gilt, führt weiterhin Angriffe im Gazastreifen und im Libanon durch.

Die humanitäre Situation verschärft sich zunehmend. Laut UN-Angaben sind bereits rund 100.000 Menschen aus dem Libanon nach Syrien geflohen. Syrien selbst befindet sich seit 2011 in einem Bürgerkrieg, was die Lage für die Flüchtlinge zusätzlich erschwert.

US-Präsident Joe Biden plant ein Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Biden betonte die Notwendigkeit, einen umfassenden Krieg in der Region zu verhindern. Die Beziehungen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern gelten als angespannt, wobei die USA weiterhin Israels Recht auf Selbstverteidigung unterstützen, aber gleichzeitig auf eine Deeskalation drängen.

"Das muss er. Er muss wirklich verhindert werden."

US-Präsident Joe Biden

Die Situation bleibt äußerst komplex und volatil. Während Israel seine militärischen Operationen fortsetzt, bemühen sich internationale Akteure um eine diplomatische Lösung, um eine weitere Eskalation zu verhindern.