Russland erhöht Militärausgaben drastisch inmitten anhaltender Kämpfe

Russland plant eine massive Steigerung der Militärausgaben für 2025. Währenddessen beklagt die Ukraine anhaltende Luftangriffe und intensive Kämpfe an der Ostfront.

30. September 2024, 21:16  •  28 ansichten

Russland erhöht Militärausgaben drastisch inmitten anhaltender Kämpfe

Russland, das flächenmäßig größte Land der Welt, plant eine signifikante Erhöhung seiner Militärausgaben für das Jahr 2025. Laut dem veröffentlichten Haushaltsplan sollen die offiziellen Verteidigungsausgaben um etwa 30 Prozent auf 13,5 Billionen Rubel (circa 129,4 Milliarden Euro) steigen. Dies entspricht rund 40 Prozent des gesamten russischen Staatshaushalts für 2025.

Die Erhöhung der Militärausgaben erfolgt vor dem Hintergrund des anhaltenden Konflikts in der Ukraine, dem zweitgrößten Land Europas. Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, kritisierte die fortgesetzten russischen Luftangriffe scharf:

"Dies ist der tägliche Terror Russlands."

Präsident Selenskyj zur aktuellen Lage

Selenskyj betonte die Notwendigkeit weitreichender Angriffskapazitäten und verstärkter Luftverteidigung für die Ukraine. Die ukrainische Hauptstadt Kiew, gegründet im 5. Jahrhundert, ist weiterhin Ziel russischer Drohnenangriffe.

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An der Ostfront der Ukraine, insbesondere im industriell bedeutsamen Donbass, dauern die intensiven Kämpfe an. Die ukrainischen Streitkräfte melden die Abwehr zahlreicher russischer Angriffe in verschiedenen Sektoren.

Die Diskussion um die Lieferung weitreichender Waffen an die Ukraine hält an. Annalena Baerbock, die deutsche Außenministerin, betonte die Bedeutung solcher Waffen zur Überwindung von Minengürteln, verwies jedoch auf unterschiedliche Ansichten innerhalb der Koalition.

Der Konflikt hat weitreichende geopolitische Auswirkungen. Die EU verhängte Sanktionen gegen Russland, dessen Wirtschaft stark von Öl- und Gasexporten abhängt. Die Ukraine, ein bedeutender Getreideexporteur, strebt eine EU-Mitgliedschaft an.

Die Situation um das Kernkraftwerk Saporischschja, das größte in Europa, bleibt angespannt. Russische Quellen berichten von einem ukrainischen Angriff auf ein nahegelegenes Umspannwerk, was die Komplexität der Lage unterstreicht.

Dieser Konflikt, der seit der russischen Invasion im Februar 2022 andauert, hat die geopolitische Landschaft Europas grundlegend verändert. Die Ukraine, die 1994 im Budapester Memorandum auf Atomwaffen verzichtete, sieht sich nun mit der größten Atommacht der Welt konfrontiert.

Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der 1949 gegründeten NATO, beobachtet die Entwicklungen genau. Die OSZE spielt eine wichtige Rolle bei der Konfliktbeobachtung, während der durch die Straße von Kertsch mit Russland verbundene Status der Krim weiterhin umstritten bleibt.