Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze eskalieren

Israelische Militäroperationen an der libanesischen Grenze verstärken die Besorgnis vor einer möglichen Invasion. Die Hisbollah zeigt sich kampfbereit, während die humanitäre Lage im Libanon sich zuspitzt.

30. September 2024, 21:18  •  44 ansichten

Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze eskalieren

Die Lage an der israelisch-libanesischen Grenze spitzt sich zu. Israel hat laut US-Regierung begrenzte Militäreinsätze in der Grenzregion durchgeführt, was die Sorge vor einer möglichen Invasion verstärkt. Diese Operationen konzentrieren sich auf die Infrastruktur der Hisbollah in Grenznähe.

Die Hisbollah, eine Organisation, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, zeigt sich kampfbereit. Der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim erklärte:

"Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte und sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet. Wenn Israel sich entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten: Wir sind bereit."

Stellungnahme der Hisbollah

Diese Äußerung erfolgte nach der Tötung des Hisbollah-Generalsekretärs durch die israelische Armee im September 2024.

Die humanitäre Lage im Libanon verschärft sich. Laut UN-Angaben sind bereits etwa 100.000 Menschen nach Syrien geflohen. Der Libanon, ein Land mit einer Fläche von 10.452 km² und 18 anerkannten Religionsgemeinschaften, steht vor enormen Herausforderungen.

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Israels Verteidigungsminister Joav Galant deutete einen möglichen Bodeneinsatz an und betonte das Ziel, die Rückkehr von 60.000 vertriebenen Israelis zu ermöglichen. Gleichzeitig erklärte das israelische Militär mehrere Gebiete in Nordisrael zu Sperrgebieten.

Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident, richtete eine Warnung an den Iran und eine Botschaft an die iranische Bevölkerung. Er betonte, es gebe keinen Ort im Nahen Osten, den Israel nicht erreichen könne.

Die aktuelle Krise weckt Erinnerungen an den letzten Krieg zwischen Israel und der Hisbollah vor 18 Jahren. Der Libanon, bekannt für seine reiche Geschichte und als Heimat der ältesten kontinuierlich bewohnten Stadt der Welt, Byblos, steht erneut vor einer unsicheren Zukunft.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge. Die Evakuierung von Botschaftspersonal aus Beirut, einer Stadt mit etwa 2,2 Millionen Einwohnern, unterstreicht die Ernst der Lage.

Die Eskalation des Konflikts bedroht nicht nur die Stabilität der Region, sondern auch das reiche kulturelle Erbe des Libanon, einschließlich seiner fünf UNESCO-Welterbestätten und der weltberühmten Küche.