Lufthansa-Streik vor Feiertag: Fluggäste müssen mit Störungen rechnen

Vor dem Tag der Deutschen Einheit drohen Flugausfälle in Dresden und Leipzig. Lufthansa plant Schließung von Tochtergesellschaften, Verdi kritisiert das Vorgehen scharf.

30. September 2024, 21:14  •  121 ansichten

Lufthansa-Streik vor Feiertag: Fluggäste müssen mit Störungen rechnen

Am Mittwoch, dem 2. Oktober 2024, müssen sich Reisende an den Flughäfen Dresden und Leipzig auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Lufthansa Airport Services zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Dies könnte zu Flugausfällen und Verzögerungen führen, insbesondere für Passagiere, die vor dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober reisen möchten.

Paul Schmidt, Verhandlungsführer von Verdi, erklärte: "Wir gehen davon aus, dass kein Lufthansa-Verkehr möglich sein wird." Die Lufthansa, Deutschlands größte Fluggesellschaft, konnte zum Zeitpunkt der Ankündigung keine genauen Angaben zu den Auswirkungen des Streiks machen.

Die Situation wird durch die Ankündigung der Lufthansa verschärft, ihre Tochtergesellschaften ASL und ASD zu schließen. Diese Entscheidung betrifft etwa 140 Beschäftigte. Als Grund nannte das Unternehmen die gestiegenen Kosten durch "unverhältnismäßig hohe staatliche Abgaben", die das Fliegen in und ab Deutschland erheblich verteuert hätten.

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Verdi reagierte mit scharfer Kritik auf diese Ankündigung. Schmidt betonte: "Auch wenn der Arbeitgeber mit dem Äußersten droht: Wir lassen uns nicht spalten." Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 850 Euro, 3.000 Euro Inflationsausgleich und einen Bonus für Verdi-Mitglieder.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Lufthansa eine bedeutende Rolle in der deutschen und internationalen Luftfahrtindustrie spielt. Als Gründungsmitglied der Star Alliance und mit mehr als 200 Destinationen in über 70 Ländern ist sie ein wichtiger Akteur im globalen Luftverkehr. Die aktuelle Situation zeigt die Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht, insbesondere nach den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, während der die Lufthansa mit Staatshilfen in Milliardenhöhe gerettet wurde.

Die Flughäfen Dresden und Leipzig, die von dem Streik betroffen sind, spielen eine wichtige Rolle im ostdeutschen Luftverkehr. Der Flughafen Dresden ist der drittgrößte Verkehrsflughafen in Ostdeutschland, während der Flughafen Leipzig/Halle der zweitgrößte Frachtflughafen Deutschlands ist.

Für Reisende ist es ratsam, sich vor ihrer Abreise über mögliche Änderungen oder Ausfälle zu informieren und gegebenenfalls alternative Reisepläne in Betracht zu ziehen. Die Situation unterstreicht die anhaltenden Spannungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in der Luftfahrtbranche und die Herausforderungen, mit denen Fluggesellschaften in einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld konfrontiert sind.

"Auch wenn der Arbeitgeber mit dem Äußersten droht: Wir lassen uns nicht spalten"

Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt

Die Entwicklungen bei der Lufthansa spiegeln auch breitere Trends in der Luftfahrtindustrie wider. Als Pionier in vielen Bereichen, einschließlich der Einführung von Business und First Class in Europa und des ersten globalen Vielfliegerprogramms, steht die Lufthansa nun vor der Herausforderung, ihre Position in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten.

Während die unmittelbaren Auswirkungen des Streiks und der geplanten Schließungen im Vordergrund stehen, bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen langfristig auf die Luftfahrtlandschaft in Deutschland auswirken werden. Für Passagiere, Mitarbeiter und die Branche insgesamt bleiben die kommenden Wochen und Monate eine Zeit der Unsicherheit und möglicher Veränderungen.