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Komatsu streicht in Hannover: Jeder vierte Job fällt weg

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Japanischer Baumaschinenhersteller Komatsu baut in Hannover 235 Stellen ab. Schwache Nachfrage zwingt zu drastischen Maßnahmen, trotz Zukunftstarifvertrag für verbleibende Mitarbeiter.

Der japanische Baumaschinenhersteller Komatsu, der zweitgrößte seiner Branche weltweit, sieht sich gezwungen, in seinem Werk in Hannover einen erheblichen Stellenabbau vorzunehmen. Bis zum Jahresende sollen 235 der knapp 1.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, wie Ingo Büscher, Geschäftsführer von Komatsu Germany, bestätigte.

Die Entscheidung ist eine Reaktion auf die anhaltend schwache Nachfrage nach Baumaschinen, die die gesamte Branche betrifft. Büscher erklärte: "Wie die gesamte Baumaschinen-Branche leiden auch wir unter einer Absatzkrise. Daher kommen wir leider um einen Stellenabbau nicht mehr herum."

Der Stellenabbau erfolgt in mehreren Schritten:
- 78 befristete Verträge laufen seit April 2024 aus
- 50 Mitarbeiter scheiden im Rahmen eines Freiwilligenprogramms aus
- 107 Mitarbeiter müssen betriebsbedingt freigesetzt werden

Für die verbleibenden etwa 750 Beschäftigten gilt ein Zukunftstarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis Anfang 2030 ausschließt.

Das 1921 gegründete Unternehmen, dessen Name "kleiner Kiefernbaum" auf Japanisch bedeutet, hat eine lange Geschichte von Innovationen. Komatsu führte 2008 den weltweit ersten hybrid-elektrischen Bagger ein und ist Pionier bei der Entwicklung autonomer Bergbau-Lkw und ferngesteuerter Baumaschinen.

Trotz dieser technologischen Fortschritte spürt Komatsu die Auswirkungen der Marktschwäche deutlich. Seit Oktober 2023 galt in dem Hannoveraner Werk Kurzarbeit, die im September 2024 endete. Der Standort, der sich auf die Produktion von Radladern und Mobilbaggern spezialisiert hat, verzeichnet einen drastischen Absatzrückgang. Es wird erwartet, dass in diesem Jahr nur noch halb so viele Maschinen ausgeliefert werden wie 2023.

Diese Entwicklung steht im Kontrast zu Komatsus globalem Erfolg. Mit über 59.000 Mitarbeitern weltweit, Produktionsstätten in mehr als 25 Ländern und einem Umsatz von etwa 27 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 bleibt das Unternehmen ein bedeutender Akteur in der Branche.

Komatsu investiert stark in zukunftsweisende Technologien, darunter die "Smart Construction" Initiative für digitalisierte Baustellen und eine Partnerschaft mit NVIDIA für KI-gestützte Baustellenanalyse. Zudem treibt das Unternehmen die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien voran.

"Wie die gesamte Baumaschinen-Branche leiden auch wir unter einer Absatzkrise. Daher kommen wir leider um einen Stellenabbau nicht mehr herum."

Ingo Büscher, Geschäftsführer von Komatsu Germany

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Komatsu innovativ und zukunftsorientiert. Das Unternehmen, das auch Forstmaschinen, Gabelstapler und sogar Militärausrüstung produziert, setzt weiterhin auf technologischen Fortschritt und Nachhaltigkeit, um sich für die Zukunft zu rüsten.

Kerstin Dresner

Geschäft