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Schwere Überschwemmungen in Chiang Mai: Touristenparadies unter Wasser

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Chiang Mai, die "Rose des Nordens", kämpft mit schweren Überschwemmungen. Der Ping River erreichte den höchsten Stand seit 13 Jahren. Touristen werden zur Vorsicht gemahnt.

Die historische Stadt Chiang Mai im Norden Thailands, oft als "Rose des Nordens" bezeichnet, steht derzeit vor einer ernsten Herausforderung. Sintflutartige Regenfälle haben zu schweren Überschwemmungen geführt, die das Leben in der bei Touristen beliebten Stadt erheblich beeinträchtigen.

Der Ping River, ein bedeutender 658 Kilometer langer Nebenfluss des Chao Phraya, ist über die Ufer getreten und hat den höchsten Wasserstand seit 13 Jahren erreicht. In der Innenstadt, einschließlich des berühmten Nachtbasars, der sich über mehrere Straßen erstreckt und zu den größten in Thailand zählt, steht das Wasser stellenweise bis zu einem Meter hoch.

Die Touristenpolizei hat eine Warnung an Urlauber herausgegeben und eine Notfallnummer bereitgestellt. Behörden haben Hilfe für Touristen angekündigt, die in ihren Hotels festsitzen. Krankenhäuser in der Stadt nehmen bis zum 30. September 2024 nur noch Notfallpatienten auf.

Die Überschwemmungen bedrohen nun auch den Bahnhof von Chiang Mai. Die State Railway of Thailand (SRT) hat angekündigt, einige Zugverbindungen vorübergehend auszusetzen. Anwohner wurden aufgefordert, sich und ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen.

Diese Überschwemmungen sind Teil einer besonders heftigen Monsun-Saison in Südostasien. Bereits Mitte September 2024 verursachte tagelanger Starkregen schwere Überflutungen in der benachbarten Provinz Chiang Rai.

Chiang Mai, 1296 gegründet und eine der ältesten Städte Thailands, ist normalerweise ein Touristenmagnet. Mit über 300 Tempeln aus dem 14. Jahrhundert, einer reichen Kunsthandwerksszene und als Zentrum für medizinischen Tourismus zieht die Stadt jährlich zahlreiche Besucher an.

Die Stadt liegt auf einer Höhe von etwa 310 Metern über dem Meeresspiegel und hat ein tropisches Savannenklima mit drei ausgeprägten Jahreszeiten. Neben den aktuellen Überschwemmungen kämpft Chiang Mai auch mit anderen Umweltproblemen. Von Januar bis April belegt die Stadt regelmäßig Platz 1 auf der Liste der Städte mit der höchsten Luftverschmutzung weltweit, hauptsächlich aufgrund der Praxis der Bauern, ihre Felder abzubrennen.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Chiang Mai ein wichtiges kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Die Stadt beherbergt mehrere Universitäten, darunter die 1964 gegründete Chiang Mai University. Sie ist auch ein bedeutender Knotenpunkt für den Handel mit Myanmar und Laos und bekannt für ihre Produktion von Seide, Regenschirmen und Fächern.

Die aktuelle Krise unterstreicht die Notwendigkeit, das reiche kulturelle Erbe und die natürliche Schönheit von Chiang Mai zu schützen und gleichzeitig nachhaltige Lösungen für die wiederkehrenden Umweltprobleme zu finden.

Kerstin Dresner