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Komatsu streicht in Hannover: Jeder vierte Job betroffen

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Japanischer Baumaschinenhersteller Komatsu baut in Hannover 235 Stellen ab. Schwache Nachfrage zwingt zu drastischen Maßnahmen, Produktion halbiert sich im Vergleich zum Vorjahr.

Der japanische Baumaschinenhersteller Komatsu, der 1921 gegründet wurde und heute weltweit der zweitgrößte in seiner Branche ist, sieht sich gezwungen, in seinem Werk in Hannover einen erheblichen Stellenabbau vorzunehmen. Bis zum Jahresende 2024 sollen 235 der knapp 1.000 Beschäftigten das Unternehmen verlassen.

Ingo Büscher, Geschäftsführer von Komatsu Germany, bestätigte diese Entwicklung und erklärte: "Wie die gesamte Baumaschinen-Branche leiden auch wir unter einer Absatzkrise. Daher kommen wir leider um einen Stellenabbau nicht mehr herum." Diese Situation spiegelt die Herausforderungen wider, denen sich das Unternehmen, das in über 140 Ländern vertreten ist, gegenübersieht.

Der Stellenabbau erfolgt in mehreren Schritten:

  • 78 befristete Verträge laufen seit April 2024 aus
  • 50 Mitarbeiter scheiden im Rahmen eines Freiwilligenprogramms aus
  • 107 Mitarbeiter müssen betriebsbedingt freigesetzt werden

Für die verbleibenden etwa 750 Angestellten gilt ein Zukunftstarifvertrag, der betriebsbedingte Kündigungen bis Anfang 2030 ausschließt.

Die aktuelle Krise hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Produktion. Im Jahr 2024 wird Komatsu Hannover voraussichtlich nur noch halb so viele Maschinen ausliefern wie 2023. Dies ist besonders bemerkenswert, da Komatsu weltweit über 60.000 Mitarbeiter beschäftigt und in mehr als 25 Ländern Produktionsstätten unterhält.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt Komatsu ein innovatives Unternehmen. Es führte 2008 den weltweit ersten hybrid-elektrischen Bagger ein und investiert stark in autonome Fahrzeugtechnologie. Zudem setzt sich das Unternehmen für Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung ein, was in der aktuellen Klimadiskussion von großer Bedeutung ist.

Der Standort Hannover, der sich auf den Bau von Radladern und Mobilbaggern spezialisiert hat, war von Oktober 2023 bis September 2024 in Kurzarbeit. Diese Maßnahme konnte den nun notwendigen Stellenabbau jedoch nicht verhindern.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Komatsu, das neben Baumaschinen auch Forstmaschinen, Gabelstapler und sogar Militärausrüstung produziert, in Zukunft entwickeln wird. Mit seiner globalen Präsenz, einer eigenen KI-Forschungsabteilung und kontinuierlichen Investitionen in Innovationen ist das Unternehmen möglicherweise gut positioniert, um die aktuelle Krise zu überwinden und gestärkt daraus hervorzugehen.