Tornados und Unwetter: NRW im Griff des Herbststurms

Mehrere Tornados in Nordrhein-Westfalen gesichtet. Deutscher Wetterdienst warnt vor weiteren Wirbelstürmen und starken Regenfällen bis zum Wochenende.

26. September 2024, 12:01  •  0 ansichten

Tornados und Unwetter: NRW im Griff des Herbststurms

In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands, hat ein schwerer Herbststurm für Aufsehen gesorgt. Mehrere Tornados wurden in verschiedenen Teilen des Landes gesichtet, ein Phänomen, das in Deutschland mit durchschnittlich 20-60 Fällen pro Jahr relativ selten auftritt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD), eine 1952 gegründete Institution, hat am Donnerstag, dem 26. September 2024, eine Warnung vor Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 65 km/h für ganz Nordrhein-Westfalen herausgegeben. Besonders besorgniserregend ist die Prognose möglicher Tornados, mit dem höchsten Risiko von der Eifel bis zum Sauerland, zwei Mittelgebirgsregionen in NRW.

Bereits am Vorabend wurden mehrere Tornados gemeldet, darunter einer in Rheinberg, einer Stadt am linken Niederrhein mit etwa 31.000 Einwohnern. Der DWD hat mindestens einen Wirbelsturm in dieser Region bestätigt. Zusätzlich wurden am Donnerstagabend zwei weitere Tornados in Münster, bekannt für seinen historischen Stadtkern, und Gescher, einer Stadt im westlichen Münsterland nahe der niederländischen Grenze, beobachtet.

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Der renommierte Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann teilte Bilder eines Wirbelsturms auf der Plattform X, ehemals als Twitter bekannt. Diese visuellen Beweise unterstreichen die Ernsthaftigkeit der Wetterlage.

Die Unwetterfront, die durch einen stark beschleunigten Jetstream über dem Atlantik entstanden ist, soll bis Sonntag, den 29. September 2024, zwischen Köln, der größten Stadt in NRW, Düsseldorf, der Landeshauptstadt, und dem Ruhrgebiet, dem größten Ballungsraum Deutschlands, bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter bringen.

An der niederländischen Nordseeküste, einem Randmeer des Atlantischen Ozeans, werden durch den Herbststurm Orkanböen von mehr als 150 km/h erwartet. Diese Windgeschwindigkeiten überschreiten deutlich die Definition von Orkanböen, die bei mindestens 118 km/h beginnt.

Ab Sonntag wird in Nordrhein-Westfalen ein deutlicher Temperatursturz erwartet, wobei in Teilen der Eifel Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt möglich sind. Während in NRW vorerst kein Schnee prognostiziert wird, könnte es in den Alpen, dem höchsten Gebirge im Inneren Europas, zu extremen Schneemengen binnen weniger Stunden kommen, was potenziell zu erhöhten Lawinengefahren führen könnte.

Diese außergewöhnliche Wetterlage erinnert daran, dass der stärkste in Deutschland gemessene Tornado die Stärke F4 auf der Fujita-Skala erreichte, was die potenzielle Gefährlichkeit solcher Ereignisse unterstreicht.

"Tornados sind vereinzelt nicht ausgeschlossen, höchstes Risiko von der Eifel bis zum Sauerland, am Abend auch in der Nordwesthälfte"

Deutscher Wetterdienst (DWD)

Die Bewohner Nordrhein-Westfalens werden aufgefordert, die Wetterwarnungen ernst zu nehmen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.