Dortmunder Lichter-Weihnachtsmarkt: Überraschender Ortswechsel sorgt für Kontroverse

Der alternative Weihnachtsmarkt in Dortmund zieht überraschend um. Unstimmigkeiten zwischen Stadt, Veranstalter und Gastronom führen zu öffentlichen Auseinandersetzungen.

30. September 2024, 13:28  •  180 ansichten

Dortmunder Lichter-Weihnachtsmarkt: Überraschender Ortswechsel sorgt für Kontroverse

In der drittgrößten Stadt Nordrhein-Westfalens, Dortmund, sorgt ein unerwarteter Ortswechsel des alternativen Lichter-Weihnachtsmarktes für Aufsehen. Die Veranstaltung, die ursprünglich im Fredenbaumpark geplant war, wird nun im Revierpark Wischlingen stattfinden. Dieser plötzliche Wechsel hat zu Unstimmigkeiten zwischen der Stadtverwaltung, dem Veranstalter und einem lokalen Gastronomen geführt.

Der Fredenbaumpark, seit 1923 ein beliebtes Naherholungsgebiet, war seit 2015 Heimat des "Phantastischen Lichter Weihnachtsmarktes" (PLWM). Nun soll die Veranstaltung in den 1976 eröffneten Revierpark Wischlingen umziehen, der mit 78 Hektar sogar noch größer ist als der Fredenbaumpark.

Marvin Ebi, Inhaber der Gastronomie Schmiedinglinslust und Besitzer der alleinigen Bewirtungsrechte im Fredenbaumpark, widerspricht der offiziellen Darstellung der Stadt. Er behauptet, es habe nie Verhandlungen zwischen ihm und dem Marktveranstalter gegeben. Stattdessen befinde er sich in einem Rechtsstreit mit der Stadt, die ihm das Bewirtungsrecht entziehen wolle.

Die Stadtverwaltung Dortmunds bestreitet einen Zusammenhang zwischen dem Rechtsstreit und dem Angebot eines alternativen Veranstaltungsortes. Diese Situation erinnert an die komplexe Geschichte der Stadt, die einst ein bedeutendes Zentrum der Stahlindustrie und des Kohlebergbaus war und nun einen Strukturwandel durchläuft.

"Hier können Genehmigungsverfahren nicht so gelaufen sein, wie das sonst üblich ist. So eine Veranstaltung kann man nicht mit zwei Monaten Vorlauf einfach verlegen."

Gisbert Hiller, Gründer des ursprünglichen Weihnachtsmarktes

Gisbert Hiller, der Gründer des ursprünglichen Weihnachtsmarktes, kritisiert sowohl die Stadtverwaltung als auch den neuen Veranstalter. Er wirft ihnen intransparente Vorgänge vor und bezweifelt die Machbarkeit einer so kurzfristigen Verlegung.

Die Winter Lights GmbH, gegründet im Jahr 2024, plant nun ein neues Konzept für den Weihnachtsmarkt. Unter dem Namen "Winterlights" soll das Event vom 21. November 2024 bis zum 5. Januar 2025 stattfinden und verspricht, das "größte Weihnachtserlebnis-Event Deutschlands" zu werden. Dies passt zur Tradition Dortmunds, das für seinen riesigen Weihnachtsbaum auf dem Hansaplatz bekannt ist, der als größter der Welt gilt.

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Die Kontroverse um den Weihnachtsmarkt steht im Kontrast zu Dortmunds reicher kultureller Landschaft. Die Stadt, die 2010 als Teil der Metropole Ruhr Kulturhauptstadt Europas war, beherbergt bedeutende Einrichtungen wie das Deutsche Fußballmuseum und das Dortmunder U, ein Zentrum für Kunst und Kreativität.

Trotz der aktuellen Unstimmigkeiten bleibt abzuwarten, wie sich der neue Weihnachtsmarkt im Revierpark Wischlingen entwickeln wird. Die Veranstaltung könnte von der Nähe zum Dortmunder Hafen, dem größten Kanalhafen Europas, profitieren und möglicherweise neue Besuchergruppen anziehen.