Eskalation im Nahen Osten: Hamas-Anführer getötet, Flüchtlingskrise wächst

Israelische Angriffe im Libanon und Jemen verschärfen die Lage. Hunderttausende fliehen nach Syrien. Biden plant Gespräch mit Netanjahu zur Deeskalation.

30. September 2024, 13:39  •  189 ansichten

Eskalation im Nahen Osten: Hamas-Anführer getötet, Flüchtlingskrise wächst

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu. Fatah Scharif Abu al-Amin, ein führender Hamas-Vertreter im Libanon, wurde bei einem israelischen Luftangriff getötet. Dies markiert eine weitere Eskalation in dem seit 1987 andauernden Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

Israelische Spezialeinheiten operieren bereits seit Monaten im Libanon, einem Land mit einer Fläche von 10.452 km². Ihre Aufgabe ist es, Informationen zu sammeln und einen möglichen Bodenangriff vorzubereiten. Diese Aktivitäten erhöhen die Spannungen in der ohnehin volatilen Region.

Die humanitäre Situation verschlechtert sich rapide. Etwa 100.000 Menschen sind aus dem Libanon nach Syrien geflohen, das im Norden und Osten an den Libanon grenzt. UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi warnt vor einer sich verschärfenden Krise.

"Der Flüchtlingsstrom dauert weiter an."

UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi

Die israelische Luftwaffe, eine der modernsten weltweit, hat ihre Angriffe auf mehrere Fronten ausgeweitet. Neben Zielen im Libanon wurden auch Stellungen im Jemen angegriffen, der etwa 1.800 km von Israel entfernt liegt. Dabei wurden laut jemenitischen Medien vier Menschen getötet und über 30 verletzt.

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US-Präsident Joe Biden, der seit 2021 im Amt ist, plant ein Gespräch mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Biden betonte die Notwendigkeit, einen umfassenden Krieg in der Region zu verhindern. Die Beziehungen zwischen den beiden Staatsmännern gelten als angespannt.

Die Situation im Gazastreifen, der nur 365 km² groß ist, bleibt kritisch. Israelische Angriffe auf Hamas-Stellungen dauern an, während die humanitäre Lage für die Zivilbevölkerung immer prekärer wird.

Der libanesische Premierminister Nadschib Mikati warnt vor einer möglichen Vertreibung von bis zu einer Million Menschen im Libanon, der insgesamt etwa 6,8 Millionen Einwohner hat. Er betont, dass nur eine diplomatische Lösung den Konflikt beenden könne.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Sorge. Die Gefahr einer weiteren Eskalation und Ausweitung des Konflikts auf andere Länder der Region bleibt hoch.