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Neuseeland bricht Weltrekord: Größter Haka aller Zeiten

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6.531 Menschen führten in Auckland den größten Haka-Tanz der Geschichte auf. Der Rekordversuch bringt die Ehre des traditionellen Maori-Rituals nach Neuseeland zurück.

Neuseeland hat einen bemerkenswerten Erfolg erzielt: In Auckland versammelten sich 6.531 Menschen, um den größten Haka aller Zeiten aufzuführen. Dieser Weltrekord wurde von Brian Sobel, einem Vertreter des Guinness-Buchs der Rekorde, offiziell bestätigt.

Der Haka, ein traditioneller Tanz der Maori, ist ein wesentlicher Bestandteil der neuseeländischen Kultur. Ursprünglich wurde er sowohl vor Kämpfen als auch bei friedlichen Zusammenkünften aufgeführt. Heute findet der Haka bei verschiedenen Anlässen wie Hochzeiten, Beerdigungen und Schulabschlüssen Verwendung.

"Haka ist ein wichtiger Teil unserer Kultur, und es war von entscheidender Bedeutung, die Ehre dieses Weltrekords von den Franzosen zurück in das Land seiner Ursprünge zu holen und sicherzustellen, dass er korrekt und mit Integrität aufgeführt wird."

Dame Hinewehi Mohi, eine der Organisatorinnen

Der vorherige Rekord wurde 2014 in Frankreich aufgestellt, als sich 4.028 Menschen zum gemeinsamen Haka versammelten. Die Rückgewinnung des Titels war für viele Neuseeländer eine Frage der nationalen Ehre.

Der Haka ist weltweit vor allem durch die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft, die "All Blacks", bekannt geworden. Sie führen vor jedem Spiel den "Ka Mate"-Haka auf, der um 1820 von Maori-Stammesführer Te Rauparaha verfasst wurde. Auch die Frauen-Nationalmannschaft, die "Black Ferns", hat ihren eigenen Haka namens "Ko Uhia Mai".

Interessanterweise gibt es Unterschiede zwischen dem männlichen und weiblichen Haka. Frauen, die als Beschützerinnen des Lebens gelten, treten mit enger zusammenstehenden Beinen auf und strecken ihr Kinn vor, anstatt die Zähne zu fletschen.

Der Ursprung des Haka liegt in der Maori-Mythologie. Die zitternden Handbewegungen sollen das Hitzeflirren darstellen, das an heißen Tagen aus dem Boden aufsteigt - personifiziert durch Tane-Rore, den Sohn des Sonnengottes.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Kontroversen um unangemessene Darstellungen des Haka. So wurden 2023 spanische Fußballspielerinnen kritisiert, als sie den Haka spöttisch nachahmten. Ein Jahr zuvor wurde ein kanadischer Tourist aus Bali ausgewiesen, weil er nackt einen Haka auf einem heiligen Berg aufführte.

Der Haka ist mehr als nur ein Tanz. Er ist ein komplexes Ritual, das Körper und Geist vereint. Wie Alan Armstrong in seinem 1964 erschienenen Buch "Maori Games and Haka" beschrieb, ist der Haka "eine Komposition, die von vielen Instrumenten gespielt wird" - Hände, Füße, Stimme und Augen verschmelzen zu einer einzigartigen Symbiose aus Disziplin und Emotion.

Heute wird der Haka auch in Schulen unterrichtet und in der Musiktherapie eingesetzt. Er wurde 2006 als immaterielles Kulturerbe anerkannt und spielt eine wichtige Rolle in der modernen neuseeländischen Gesellschaft. Trotz seiner Popularität ist es den Maori wichtig, dass dem Haka mit Respekt begegnet wird, um seine kulturelle Bedeutung zu bewahren.

Kerstin Dresner