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Kölner Stadtrat genehmigt FC-Leistungszentrum: Herausforderungen bleiben

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Der Kölner Stadtrat hat den Bau des Leistungszentrums für den 1. FC Köln genehmigt, doch Einschränkungen und mögliche rechtliche Folgen werfen Fragen auf. FC-Geschäftsführer Türoff sieht Fortschritte, aber auch neue Probleme.

Der Kölner Stadtrat hat am Dienstagabend den Bau des lang geplanten Leistungszentrums für den 1. FC Köln am Geißbockheim genehmigt. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Meilenstein für den Verein, der seit 1948 besteht und eine bedeutende Rolle im deutschen Fußball spielt. Trotz der Genehmigung bleiben jedoch einige Herausforderungen bestehen.

Philipp Türoff, Geschäftsführer des 1. FC Köln, äußerte sich am Mittwoch zu den Auswirkungen des Ratsbeschlusses. Er bezeichnete die Entscheidung als "Riesenschritt", betonte aber gleichzeitig, dass noch nicht alle Probleme gelöst seien. Der Verein erwartet den Erbpachtvertrag und die Baugenehmigung noch im Jahr 2024, was Türoff als "Formalitäten" beschrieb.

Der Baubeginn wird jedoch nicht unmittelbar erfolgen. Türoff erklärte: "Wir werden am 1. November keine Großbaustelle hier haben." Die Planungen müssen zunächst aktualisiert werden, da sie aus der Zeit vor der Pandemie stammen. Das geplante Leistungszentrum soll vielfältige Einrichtungen für Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder umfassen, darunter eine Sporthalle, Physio- und Reharäume sowie Büro- und Schulungsräume.

Eine besondere Herausforderung stellt die Nutzung der Fußballplätze im Grüngürtel dar. Der Ratsbeschluss enthält Einschränkungen, die die geplante Nutzung und Verbesserung bestimmter Plätze erschweren. Türoff kritisierte diese Entscheidung und wies auf den allgemeinen Mangel an Trainingskapazitäten in Köln hin, der nicht nur den FC, sondern auch den Breitensport betrifft.

Der Kölner Grüngürtel, ein etwa 7 km langer Grünstreifen um die Innenstadt, spielt eine wichtige Rolle in dieser Diskussion. Mit einer Fläche von etwa 800 Hektar ist er ein bedeutender Erholungsraum für die über 1 Million Einwohner der Stadt. Die Nutzung dieser Flächen für Sportzwecke bleibt ein kontroverses Thema.

Es ist zu erwarten, dass der Streit um das Leistungszentrum auch juristisch fortgesetzt wird. Eine Bürgerinitiative zum Schutz des Grüngürtels hat bereits angekündigt, gegen den Beschluss und die Baugenehmigung klagen zu wollen. Türoff wies einen Vorschlag der Initiative, das Gebäude auf dem Parkplatz des Geißbockheims zu errichten, als "Ablenkungsmanöver" zurück.

Die Situation wirft Fragen zur Zukunft des Sports in Köln auf. Mit über 700 Sportvereinen und als Standort des Deutschen Sport & Olympia Museums hat die Stadt eine reiche Sporttradition. Der 1. FC Köln, dreimaliger Deutscher Meister und Heimat von über 100.000 Mitgliedern, ist ein wichtiger Teil dieser Sportlandschaft.

"Die politische Entscheidung war ein Riesenschritt für das Leistungszentrum, aber es sind längst nicht alle Probleme gelöst."

FC-Geschäftsführer Philipp Türoff

Trotz der Fortschritte bleibt die Frage offen, wie Köln als Sportstadt die Bedürfnisse von Profisport und Breitensport in Einklang bringen kann. Die Entscheidung zum Leistungszentrum des 1. FC Köln markiert einen wichtigen Schritt, zeigt aber auch die komplexen Herausforderungen, die mit der Stadtentwicklung und dem Umweltschutz einhergehen.

Eric Beike

Geschäft