KI revolutioniert Tierschutz: Von Elefantenwarnsystemen bis zur Meeresforschung

Künstliche Intelligenz unterstützt Tierschützer weltweit bei der Erkennung und dem Schutz von Wildtieren. Innovative Technologien helfen bei der Analyse von Bildern, Geräuschen und Satellitenaufnahmen.

3. Oktober 2024, 09:16  •  0 ansichten

KI revolutioniert Tierschutz: Von Elefantenwarnsystemen bis zur Meeresforschung

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert den Tierschutz weltweit. In Indien, wo Elefanten oft Opfer von Zugkollisionen werden, kommen innovative Warnsysteme zum Einsatz. Diese erkennen Vibrationen der Tiere und warnen herannahende Züge. In den letzten vier Jahren starben mindestens 50 Elefanten durch solche Unfälle.

KI unterstützt Tierschützer auch bei der Auswertung von Kamerafallen-Bildern. Arnulf Köhncke, Artenschutzexperte beim WWF Deutschland, erklärt: "Die KI hilft dabei, zu ermitteln, was auf den Fotos ein Tier ist und was nicht." Dies ermöglicht eine effiziente Analyse großer Datenmengen. Bei manchen Arten wie Tigern und Leoparden kann KI sogar einzelne Individuen anhand ihrer einzigartigen Muster identifizieren.

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Audiobasierte KI-Ansätze finden ebenfalls Anwendung. In dichten Wäldern können Vogelstimmen erkannt und Arten kartiert werden. Sogar Kettensägengeräusche und Schüsse werden erfasst, um illegale Abholzung und Wilderei zu bekämpfen.

Satellitenbilder werden mit KI analysiert, um Waldbrände frühzeitig zu erkennen und Bewegungen von Geiern zu verfolgen, die auf tote Tiere hinweisen können. In der Meeresforschung hilft KI, das Verhalten von Fischen in Korallenriffen zu untersuchen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

In Indien werden KI-gestützte Kamerafallen eingesetzt, um Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren zu vermeiden. Sameer Sinha, Chefkonservator der Wälder in Uttarakhand, berichtet von automatischen Warnungen, wenn gefährliche Tiere sich Dörfern nähern.

Die Zukunft des Tierschutzes liegt in der intelligenten Nutzung von KI. Von der Erkennung einzelner Elefanten bis zur Analyse komplexer Ökosysteme - die Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für den Schutz bedrohter Arten und ihrer Lebensräume.

"Wenn man die Tiere einzeln erkennen kann, kann man mit statistischen Modellen errechnen, wie viele Tiere dieser Art es insgesamt in dem Gebiet gibt."

Arnulf Köhncke, WWF Deutschland: