USA und Israel beraten über Reaktion auf iranischen Angriff

Pentagon hält sich zu möglichen Vergeltungszielen bedeckt. Bidens Äußerung über potenzielle Angriffe auf iranische Ölanlagen sorgt für Verunsicherung an den Märkten.

3. Oktober 2024, 19:50  •  47 ansichten

USA und Israel beraten über Reaktion auf iranischen Angriff

Die Vereinigten Staaten und Israel befinden sich in intensiven Gesprächen über eine angemessene Reaktion auf den jüngsten Raketenangriff des Iran. Das Pentagon, der Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums, hält sich jedoch bedeckt, was mögliche Vergeltungsziele betrifft.

Sabrina Singh, Sprecherin des Pentagon, erklärte: "Wir diskutieren mit Israel über potenzielle Reaktionen auf den Iran. Allerdings wäre es nicht sinnvoll, Details zu möglichen Zielen zu erörtern." Diese Zurückhaltung unterstreicht die Sensibilität der Situation, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Iran und die USA seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten.

US-Präsident Joe Biden hatte zuvor Spekulationen über mögliche Angriffe auf iranische Ölanlagen angeheizt. Diese Äußerung führte prompt zu Verunsicherungen an den globalen Märkten, da der Iran zu den größten Ölproduzenten weltweit zählt und der Ölpreis äußerst sensibel auf geopolitische Spannungen im Nahen Osten reagiert.

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Die komplexe Situation im Nahen Osten wird durch verschiedene Faktoren verschärft. Israel, das 1948 gegründet wurde, befindet sich seit seiner Entstehung in mehreren Konflikten mit seinen Nachbarn. Die USA, als Israels wichtigster Verbündeter, leisten jährlich Militärhilfe in Milliardenhöhe. Gleichzeitig unterstützt der Iran verschiedene Milizen in der Region, was zu anhaltenden Spannungen führt.

Singh betonte, dass die USA nicht über jede einzelne Operation Israels informiert seien. Als Beispiel nannte sie die Überraschung über die Tötung des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah. Die Hisbollah, eine vom Iran unterstützte schiitische Partei und Miliz im Libanon, spielt eine bedeutende Rolle in der regionalen Dynamik.

Trotz dieser Informationslücken versicherte Singh, dass US-Verteidigungsminister Lloyd Austin regelmäßig mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant kommuniziere. "Wir werden bei jeder Reaktion Israels auf den Iran Teil dieser Gespräche sein", fügte sie hinzu.

Die aktuelle Krise wird durch das umstrittene iranische Atomprogramm zusätzlich verschärft. Der UN-Sicherheitsrat hat mehrere Resolutionen zu diesem Thema verabschiedet, und die USA haben 2018 das internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt.

Die Situation bleibt äußerst angespannt, wobei Israel und der Iran seit Jahren einen Schattenkrieg mit Cyberattacken und gezielten Tötungen führen. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit großer Sorge, da der Nahe Osten als eine der geopolitisch komplexesten Regionen der Welt gilt.

"Wir werden nicht über jede einzelne Operation, die sie jeden Tag durchführen, informiert"

Sabrina Singh, Pentagon-Sprecherin

Während die Diskussionen zwischen den USA und Israel fortgesetzt werden, bleibt die Welt in gespannter Erwartung. Die nächsten Schritte könnten entscheidend für die Stabilität der Region und die globalen Ölmärkte sein.