Israel plant "harte Antwort" auf iranischen Angriff inmitten regionaler Spannungen

Israels Sicherheitskabinett beschließt Vergeltung für iranischen Raketenangriff. Gleichzeitig eskalieren Konflikte mit Hamas und Hisbollah. Internationale Gemeinschaft drängt auf Deeskalation.

3. Oktober 2024, 09:18  •  29 ansichten

Israel plant "harte Antwort" auf iranischen Angriff inmitten regionaler Spannungen

Die Spannungen im Nahen Osten haben sich weiter verschärft, nachdem das israelische Sicherheitskabinett eine "harte Antwort" auf den jüngsten iranischen Raketenangriff beschlossen hat. Diese Entscheidung folgt auf eine Reihe von Ereignissen, die die Region in den letzten Tagen erschüttert haben.

Benjamin Netanjahu, der am längsten amtierende Premierminister in der Geschichte Israels, leitete die Sitzung des Sicherheitskabinetts, das für nationale Sicherheitsentscheidungen zuständig ist. Obwohl die genauen Details der geplanten Vergeltungsmaßnahmen nicht bekannt gegeben wurden, betonte die israelische Führung, dass sie darauf bedacht sei, keinen regionalen Krieg auszulösen.

Parallel dazu bekannte sich die Hamas zu einem Terroranschlag in Tel Aviv, bei dem sieben Menschen getötet und 17 verletzt wurden. Tel Aviv, 1909 als jüdische Vorstadt von Jaffa gegründet, wurde Ziel eines Angriffs in seiner kürzlich eröffneten Stadtbahn.

US-Präsident Joe Biden sprach sich gegen einen Angriff auf iranische Atomanlagen aus, betonte jedoch Israels Recht auf Selbstverteidigung. Biden, der 46. Präsident der Vereinigten Staaten, nahm an einem Gespräch der G7-Staaten teil, um über mögliche Sanktionen zu diskutieren.

Image

Ein bemerkenswerter Aspekt der jüngsten Entwicklungen ist die Warnung des iranischen Obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei an den Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah vor einem bevorstehenden israelischen Angriff. Chamenei, der seit 1989 an der Spitze des Iran steht, soll Nasrallah aufgefordert haben, das Land zu verlassen.

Die Situation an der israelisch-libanesischen Grenze bleibt angespannt, mit Berichten über getötete israelische Soldaten bei Kämpfen mit der Hisbollah. Die Hisbollah, 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet, behauptet, israelische Panzer zerstört zu haben.

China, seit 1971 ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats, forderte dringende Maßnahmen zur Deeskalation. Der chinesische UN-Vertreter Fu Cong betonte die Verantwortung des Sicherheitsrats für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens.

Im Gazastreifen, einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt, berichteten palästinensische Quellen von zahlreichen Todesopfern bei einem israelischen Militäreinsatz in Chan Junis, der zweitgrößten Stadt des Gebiets.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Besorgnis. Das deutsche Auswärtige Amt rief deutsche Staatsbürger auf, den Iran zu verlassen, während die G7-Staaten an einer gemeinsamen Erklärung arbeiten.

"Der Sicherheitsrat trägt die Hauptverantwortung für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit"

Chinesischer UN-Vertreter Fu Cong

Die aktuelle Krise hat tiefe historische Wurzeln, die bis zum Iran-Irak-Krieg in den 1980er Jahren und dem libanesischen Bürgerkrieg zurückreichen. Die komplexen Beziehungen zwischen den regionalen Akteuren und die anhaltenden Konflikte im Gazastreifen und im Westjordanland tragen zur Instabilität bei.

Während die Welt auf Israels nächsten Schritt wartet, bleibt die Frage offen, ob eine diplomatische Lösung gefunden werden kann, um eine weitere Eskalation zu verhindern.