Pilzsaison in Hannover: Experten-Tipps für sicheres Sammeln

Die Pilzsaison in der Region Hannover hat begonnen. Erfahren Sie, wo Sie die besten Pilze finden, welche Arten für Anfänger geeignet sind und welche Regeln beim Sammeln zu beachten sind.

3. Oktober 2024, 09:19  •  32 ansichten

Pilzsaison in Hannover: Experten-Tipps für sicheres Sammeln

Mit dem Einzug des Herbstes 2024 beginnt in der Region Hannover die lang ersehnte Pilzsaison. Für Naturliebhaber und Feinschmecker ist dies eine besondere Zeit, denn die Wälder der Region bieten eine Vielfalt an essbaren Pilzen. Doch wo findet man die besten Exemplare, und was sollten Sammler beachten?

Die idealen Bedingungen für das Pilzwachstum sind Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius, verbunden mit feuchter Luft und gelegentlichen Regenschauern. Unter diesen Umständen sprießen die Pilze nach etwa zwei bis drei Tagen aus dem Boden. Es ist faszinierend zu bedenken, dass Pilze seit über 400 Millionen Jahren auf der Erde existieren und ein eigenes Reich neben Pflanzen und Tieren bilden.

Für Pilzsammler in der Region Hannover gibt es zahlreiche ergiebige Orte:

  • Deister
  • Saupark Springe
  • Hildesheimer Wald
  • Misburger Wald
  • Wälder in der Wedemark
  • Brelinger Berg
  • Seelhorster Wald

Auch im Stadtpark Hannover und in der Eilenriede können vereinzelt Pilze gefunden werden. Interessanterweise können einige Pilzarten sogar in extremen Umgebungen wie radioaktiven Gebieten überleben, was ihre Anpassungsfähigkeit unterstreicht.

Für Anfänger empfiehlt Rita Lüder, Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM), das Sammeln von Röhrlingen. Diese Pilzgruppe zeichnet sich durch röhrenartige Strukturen unter dem Hut aus und umfasst keine tödlich giftigen Arten in unserer Region. Ein bekannter Vertreter ist die Marone, die leicht an ihrem braunen Hut und gelben Schwamm zu erkennen ist.

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"In unseren Gefilden gibt es keine Pilze dieser Art, die tödlich sind."

Tipp von Rita Lüder, Mykologie-Expertin

Um das Pilzesammeln zu erleichtern, plant der BUND Niedersachsen die Veröffentlichung einer App namens "ID-Pilze". Diese soll bei der Bestimmung verschiedener Pilzarten helfen, wobei das genaue Erscheinungsdatum noch nicht feststeht.

Beim Sammeln gelten wichtige Regeln: Pilze sollten herausgedreht, nicht abgeschnitten werden. Junge Exemplare sollten zum Weiterwachsen stehen gelassen werden. Die erlaubte Höchstmenge beträgt maximal zwei Kilogramm pro Person und Tag für den Eigenverbrauch. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln generell verboten.

Es ist erwähnenswert, dass Pilze eine wichtige ökologische Rolle spielen. Sie bilden oft symbiotische Beziehungen mit Baumwurzeln, genannt Mykorrhiza, und tragen zur Zersetzung organischer Materie bei. Einige Arten können sogar bei der Bioremediation helfen, indem sie Schwermetalle aus kontaminierten Böden aufnehmen.

Sollten nach dem Verzehr von Pilzen Symptome wie Erbrechen auftreten, ist schnelles Handeln erforderlich. Das Giftinformationszentrum Nord in Göttingen steht unter der Telefonnummer 0551/19240 beratend zur Verfügung.

Die Pilzsaison bietet nicht nur kulinarische Genüsse, sondern auch die Möglichkeit, die faszinierende Welt der Mykologie zu entdecken. Von leuchtenden Pilzen bis hin zu Arten, die Plastik abbauen können – die Vielfalt und Bedeutung dieser Organismen ist beeindruckend.