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Herbert Kickl: Der umstrittene Aufstieg des FPÖ-Chefs

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Herbert Kickl, einst im Hintergrund der FPÖ tätig, könnte bei der kommenden Wahl einen historischen Sieg erringen. Seine kontroverse Karriere und politischen Ansichten spalten Österreich.

Herbert Kickl, einst ein Mann im Hintergrund der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), steht nun im Rampenlicht der österreichischen Politik. Als Parteichef und Spitzenkandidat könnte er bei der bevorstehenden Nationalratswahl das beste Ergebnis in der Geschichte der FPÖ erzielen.

Kickl, geboren 1968 in Villach, Kärnten, begann seine politische Laufbahn in den frühen 1990er Jahren. Nach einem abgebrochenen Studium in Wien fand er seinen Weg in die FPÖ, wo er sich schnell als scharfzüngiger Redenschreiber und Wahlkampfstratege einen Namen machte. Seine Faszination für den damaligen FPÖ-Vorsitzenden Jörg Haider prägte seinen politischen Werdegang.

Die FPÖ, 1956 gegründet und im deutschnationalen Lager verwurzelt, erlebte unter Haiders Führung von 1986 bis 2005 einen bedeutenden Aufschwung. Kickl spielte in dieser Zeit eine zunehmend wichtige Rolle im Hintergrund. Seine kontroversen Slogans wie "Daham statt Islam" oder "Asylbetrug heißt Heimatflug" erregten Aufsehen und spiegelten die rechtspopulistische Ausrichtung der Partei wider.

2017 trat die FPÖ in die Bundesregierung ein, und Kickl wurde Innenminister. In dieser Position sorgte er für Kontroversen, unter anderem durch die Werbung für Polizeijobs auf rechtsextremen Webseiten und die Gründung einer neuen Grenzschutzeinheit namens "Pro Borders". Seine Amtszeit endete 2019 abrupt mit der Ibiza-Affäre, die zum Zerfall der ÖVP-FPÖ-Koalition führte.

Trotz dieser Rückschläge gelang es Kickl, seine Position in der Partei zu festigen. Er übernahm den Parteivorsitz und positionierte sich als selbsternannter "Volkskanzler" - ein Begriff, der historisch belastet ist. Seine politischen Ansichten, insbesondere in Bezug auf Asyl, Migration und Klimawandel, sind umstritten und ähneln denen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán.

Österreich, ein Land mit reicher Geschichte und Kultur, steht nun vor einer wichtigen Entscheidung. Als Bundesrepublik mit neun Bundesländern und einer Bevölkerung von etwa 9 Millionen Menschen hat Österreich eine lange Tradition der Neutralität und Sozialpartnerschaft. Die mögliche Wahl Kickls zum Bundeskanzler könnte diese Traditionen auf die Probe stellen.

"Kurz muss weg!"

Herbert Kickl bei einer Rede im Wiener Prater

Die kommende Wahl wird zeigen, ob Kickls kontroverse Rhetorik und politische Agenda bei den Wählern Anklang finden. Trotz seiner Popularität in bestimmten Kreisen haben die größten österreichischen Parteien Koalitionen mit ihm ausgeschlossen. Selbst Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat angedeutet, dass er Kickl möglicherweise nicht in eine Regierung lassen würde.

Unabhängig vom Wahlausgang wird Kickls Aufstieg die politische Landschaft Österreichs nachhaltig prägen. In einem Land, das für seine Alpen, klassische Musik und starke Exportwirtschaft bekannt ist, könnte ein Sieg Kickls weitreichende Folgen für die nationale und europäische Politik haben.

Eric Beike

Politik

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