Hamburg ehrt mutige Journalistin: Anna-Politkowskaja-Platz eingeweiht

Hamburg benennt Platz nach ermordeter russischer Journalistin Anna Politkowskaja. Einweihung am 10. Oktober mit Familienangehörigen, Symbol für Pressefreiheit und Demokratie.

26. September 2024, 14:45  •  0 ansichten

Hamburg ehrt mutige Journalistin: Anna-Politkowskaja-Platz eingeweiht

In Hamburg wird die Erinnerung an eine mutige Stimme für die Pressefreiheit lebendig gehalten. Die Hansestadt ehrt die vor 18 Jahren ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja mit einem nach ihr benannten Platz. Die offizielle Einweihung des Anna-Politkowskaja-Platzes findet am 10. Oktober 2024 statt, wobei ein neues Straßenschild und ein Gedenkstein enthüllt werden.

Anna Politkowskaja, geboren am 30. August 1958 in New York City, war eine renommierte Journalistin und Menschenrechtsaktivistin. Sie studierte an der Lomonossow-Universität Moskau und arbeitete seit 1999 für die Zeitung "Nowaja Gaseta". Bekannt wurde sie vor allem durch ihre kritische Berichterstattung über den Zweiten Tschetschenienkrieg und ihre scharfe Kritik an der Politik von Wladimir Putin.

Ihre mutige Arbeit brachte ihr zahlreiche internationale Auszeichnungen ein, darunter posthum den Guillermo Cano World Press Freedom Prize der UNESCO. Gleichzeitig setzte sie sich großen Gefahren aus. Politkowskaja überlebte mehrere Mordversuche, bevor sie am 7. Oktober 2006 vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen wurde. Ihr Tod, der auf Putins Geburtstag fiel, löste weltweit Empörung aus und wird oft als Symbol für die Gefahren des Journalismus in Russland gesehen.

Image

Der neue Anna-Politkowskaja-Platz befindet sich im Hamburger Bezirk Eimsbüttel, vor der Zeit Stiftung Bucerius. An der Einweihung werden unter anderem Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Familienangehörige von Politkowskaja teilnehmen. Es ist der erste Platz in Deutschland, der nach der mutigen Journalistin benannt wird.

"Damit wird ihre Arbeit und ihr unermüdlicher Einsatz für Pressefreiheit gewürdigt"

Zeit Stiftung Bucerius

Die Ehrung Politkowskajas in Hamburg steht in engem Zusammenhang mit der "Hamburger Woche der Pressefreiheit", die vom 13. bis 18. Oktober 2024 stattfindet. In über 30 Veranstaltungen setzen sich die Zeit Stiftung Bucerius und mehr als 30 Partner für unabhängige Berichterstattung ein. Ziel ist es, den Wert freier Medien für die Demokratie hervorzuheheben.

Die Benennung des Platzes erinnert nicht nur an Politkowskajas Vermächtnis, sondern auch an die anhaltenden Herausforderungen für die Pressefreiheit weltweit. Politkowskaja hinterließ zwei Kinder, Vera und Ilya, und ihr letzter unvollendeter Artikel, der posthum veröffentlicht wurde, behandelte Foltervorwürfe in Tschetschenien. Ihr Schicksal unterstreicht die Bedeutung des Schutzes von Journalisten und der Förderung einer freien Presse als Grundpfeiler der Demokratie.