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Hannover verlegt Straßenstrich für neues Stadtquartier "UrbanQ"

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Hannover plant die Verlegung des Straßenstrichs aufgrund eines neuen Innenstadtprojekts. Der Bereich für Sexarbeit wird reduziert und in den südlichen Teil der Herschelstraße verlegt.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover steht eine bedeutende Veränderung bevor. Die Straßenprostitution soll künftig nicht mehr zwischen Celler Straße und Brüderstraße stattfinden. Der Grund dafür ist ein neues Innenstadtprojekt namens "UrbanQ", das in der Nähe des Hauptbahnhofs entsteht.

Das geplante Quartier wird auf dem Gelände des ehemaligen Postscheckamtes errichtet. Es soll Wohnungen, Geschäfte, Büroräume, Fitnessbereiche und eine Kindertagesstätte umfassen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2027 vorgesehen. Das Projekt zielt darauf ab, klimaneutral zu sein und nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglich zu sein.

Um Platz für dieses moderne Stadtquartier zu schaffen, wird der Straßenstrich verlegt. Laut der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ) soll er künftig nur noch im südlichen Bereich der Herschelstraße angesiedelt sein. Der Abschnitt von der Celler Straße bis zur Brüderstraße entfällt. Stattdessen dürfen Sexarbeiterinnen ihre Dienste von der Brüderstraße bis kurz vor die Kurt-Schumacher-Straße anbieten. Die Parkplätze vor der dortigen Polizeiwache sind jedoch tabu.

Die aktuelle Regelung basiert auf der Sperrbezirksverordnung von 2005. Sie erlaubt Sexarbeit täglich von 20 bis 6 Uhr an bestimmten Straßenabschnitten. Die geplante Änderung wird den Straßenstrich verkürzen, während andere öffentliche Bereiche weiterhin für Prostitution gesperrt bleiben.

Hannover, mit seinen etwa 534.000 Einwohnern, ist nicht nur für dieses Stadtentwicklungsprojekt bekannt. Die Stadt beherbergt die Hannover Messe, die größte Industriemesse der Welt, und war im Jahr 2000 Austragungsort der Weltausstellung EXPO. Der Hauptbahnhof, in dessen Nähe das neue Quartier entsteht, ist ein wichtiger Knotenpunkt im deutschen Eisenbahnnetz.

Die Stadt bietet zahlreiche kulturelle Attraktionen, darunter die barocken Herrenhäuser Gärten und das Sprengel Museum mit seiner bedeutenden Sammlung moderner Kunst. Der Maschsee, ein künstlicher See im Stadtgebiet, ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Einwohner.

Während die Planungen für das "UrbanQ" voranschreiten, bleibt der genaue Zeitpunkt für die Verlegung des Straßenstrichs noch offen. Es ist unklar, inwieweit der Termin von den Bauarbeiten am neuen Stadtquartier abhängt. Der Abriss der Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Postcheckamtes begann 2022 und ist noch nicht abgeschlossen.

Diese Entwicklung zeigt, wie Hannover sich bemüht, moderne Stadtplanung mit bestehenden sozialen Realitäten in Einklang zu bringen. Das Projekt "UrbanQ" verspricht, ein nachhaltiges und lebenswertes Quartier zu schaffen, während gleichzeitig Lösungen für die Verlegung des Straßenstrichs gefunden werden müssen.

Stefan Holzman

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