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Fetteste Bären Alaskas: Kuriose Wahl im Schatten der Tragödie

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Im Katmai-Nationalpark startet die "Fat Bear Week" trotz eines tödlichen Bärenkampfes. Der beliebte Wettbewerb zieht Millionen Zuschauer an und sensibilisiert für Umweltthemen.

Im Katmai-Nationalpark in Alaska beginnt heute die zehnte "Fat Bear Week", ein ungewöhnlicher Wettbewerb zur Wahl des fettesten Braunbären. Trotz eines tragischen Vorfalls am Montag, bei dem eine Bärin in einem seltenen tödlichen Kampf ums Leben kam, hält die Parkverwaltung an der Veranstaltung fest.

Der Wettbewerb, der vom 2. bis 8. Oktober 2024 stattfindet, hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt. Im vergangenen Jahr verfolgten über 11 Millionen Menschen via Webcam die Bären beim Lachsfang, und fast 1,4 Millionen Personen gaben ihre Stimme ab. Ranger Matt Johnson erklärt die Faszination: "Die Menschen lieben es einfach, die Bären zu beobachten."

Die "Fat Bear Week" dient nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Aufklärung über das empfindliche Ökosystem des Parks und die Auswirkungen des Klimawandels. Der Katmai-Nationalpark, 1918 gegründet, beherbergt eine der größten Braunbärpopulationen weltweit. Die Bären, die zur Unterart Ursus arctos horribilis gehören, können ein Gewicht von bis zu 680 kg erreichen und bis zu 30 Jahre alt werden.

Lachse spielen eine entscheidende Rolle für das Überleben der Bären. Diese Fische, die bis zu 7000 km zu ihren Laichgründen zurücklegen, sind wahre Kalorienbomben. Ein einzelner Lachs kann bis zu 6000 Kalorien liefern. Die Bären müssen sich vor dem Winterschlaf, der in Alaska 5-8 Monate dauern kann, ausreichend Fettreserven anfressen. Während dieser Zeit verlieren sie bis zu 40% ihres Körpergewichts.

Die Abstimmung erfolgt online auf der Plattform "Explore.org", wo täglich Vorher-Nachher-Fotos der Kandidaten präsentiert werden. Bewertet werden nicht nur das Gewicht, sondern auch Faktoren wie Fressverhalten und Fischfang-Fähigkeiten. Die Webcams, die 2012 im Park installiert wurden, ermöglichen es den Zuschauern, die Bären beim Fischen zu beobachten.

"Sie lieben es einfach"

Ranger Matt Johnson

Braunbären verfügen über erstaunliche Fähigkeiten. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen, bis zu 10 km am Stück schwimmen und Gerüche aus einer Entfernung von 32 km wahrnehmen. Ihr Geruchssinn ist 2100 Mal besser als der des Menschen.

Der Wettbewerb sensibilisiert auch für die Herausforderungen, denen die Bären gegenüberstehen. Steigende Wassertemperaturen könnten die Lachsbestände gefährden, warnt Johnson. Der Rotlachs, die häufigste von den Bären gefangene Lachsart, ist besonders wichtig für ihr Überleben.

Trotz des tragischen Vorfalls zu Beginn der Woche bleibt die "Fat Bear Week" ein beliebtes Event, das nicht nur unterhält, sondern auch wichtige Einblicke in das Leben dieser faszinierenden Tiere und ihr Ökosystem bietet.

Eric Beike