Nosferatu-Spinne breitet sich in Niedersachsen aus: Was Sie wissen müssen

Die Nosferatu-Spinne, ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, erobert Niedersachsen. Trotz beeindruckender Größe ist sie für Menschen ungefährlich. Erfahren Sie mehr über diesen faszinierenden Neuankömmling.

1. Oktober 2024, 06:22  •  0 ansichten

Nosferatu-Spinne breitet sich in Niedersachsen aus: Was Sie wissen müssen

Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) erobert zunehmend Niedersachsen. Seit ihrer ersten vermutlichen Sichtung am 30. Oktober 2017 auf Baltrum hat sich diese beeindruckende Spinnenart in verschiedenen Teilen des Bundeslandes etabliert.

Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, gehört die Nosferatu-Spinne zur Familie der Kräuseljagdspinnen. Mit einer Körperlänge von 1-2 cm und einer Beinspannweite von bis zu 5 cm zählt sie zu den größten Spinnen Deutschlands. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu erinnert.

Seit ihrer ersten Entdeckung in Deutschland im Jahr 2005 hat sich die Art rasant ausgebreitet. Im Herbst 2022 verzeichnete das Meldeportal nabu-naturgucker.de einen sprunghaften Anstieg auf über 25.000 Sichtungen. Bis heute sind es etwa 35.000 Meldungen bundesweit.

Der Klimawandel und die damit einhergehenden wärmeren Temperaturen haben maßgeblich zur Verbreitung der wärmeliebenden Spinne beigetragen. Interessanterweise kann die Nosferatu-Spinne Temperaturen bis -6°C überleben, was ihre Anpassungsfähigkeit unterstreicht. Zudem spielt die Globalisierung eine Rolle, da die Spinnen als blinde Passagiere in Urlaubsgepäck oder Containern reisen.

In Niedersachsen findet man die Nosferatu-Spinne häufig an Gebäuden, Hauswänden und in der Nähe von Balkonen und Terrassen. Als nachtaktive Jägerin benötigt sie kein Netz zum Beutefang und ernährt sich von Insekten und anderen Gliederfüßern.

Obwohl die Nosferatu-Spinne zu den wenigen Arten in Deutschland gehört, die die menschliche Haut durchdringen können, ist ihr Biss für Menschen ungefährlich. Er wird als etwa so schmerzhaft wie ein Bienen- oder Wespenstich beschrieben und erfolgt nur, wenn sich die Spinne bedroht fühlt.

Image

Wer eine Nosferatu-Spinne in der Wohnung entdeckt, sollte sie vorsichtig mit einem Glas und einem Stück Pappe einfangen und ins Freie setzen. Dies ist sowohl für die Spinne als auch für den Menschen die sicherste Methode.

"Erstmals wurde sie in Niedersachsen vermutlich am 30. Oktober 2017 gesichtet: und zwar in einem Strandkorb auf Baltrum."

Sprecherin des Naturschutzbundes (Nabu) Niedersachsen

Abschließend ist es erwähnenswert, dass Niedersachsen und Bremen insgesamt 675 Spinnenarten beherbergen, von denen laut dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) etwa 43 Prozent als gefährdet eingestuft werden. Die Nosferatu-Spinne hingegen gilt als nicht gefährdet und erweitert aktiv ihr Verbreitungsgebiet.