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AfD Baden-Württemberg: Weidel triumphiert, Gegner verlässt Partei

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Alice Weidel wird mit überwältigender Mehrheit zur Spitzenkandidatin der AfD Baden-Württemberg gewählt. Ihr langjähriger Widersacher Dirk Spaniel kündigt daraufhin seinen Parteiaustritt an.

Bei der Aufstellungsversammlung der AfD Baden-Württemberg in Ulm am 5. Oktober 2024 erzielte Alice Weidel einen bedeutenden Erfolg. Die Co-Vorsitzende der Partei auf Bundesebene wurde mit 86,5% der Stimmen zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2025 gewählt. Dieser Sieg markiert einen Wendepunkt für Weidel in ihrem Heimatverband, der lange als ihre Achillesferse galt.

Die Versammlung in Ulm, bekannt für das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt, zeigte einen ungewohnt geeinten Landesverband. Die ersten fünf Listenplätze gingen ausschließlich an Weidel-Unterstützer, darunter Markus Frohnmaier und Martin Hess.

Der Triumph Weidels hatte jedoch einen hohen Preis. Ihr langjähriger Gegner Dirk Spaniel kündigte nach einer gescheiterten Kandidatur seinen Parteiaustritt an. Spaniel, bisher verkehrspolitischer Sprecher der AfD im Bundestag, erklärte gegenüber t-online: "Soll die AfD ruhig diesen Weg gehen. Es ist nicht mehr lange meiner."

Im Vorfeld der Versammlung wurden kontroverse Methoden angewandt, um Weidels Position zu stärken. E-Mails mit Wahlempfehlungen wurden über Parteiinfrastrukturen verteilt, und gegen Spaniel wurden Ordnungsmaßnahmen erwogen.

Die AfD, 2013 als euroskeptische Partei gegründet und mittlerweile in allen 16 deutschen Landesparlamenten vertreten, zeigt mit diesem Ergebnis eine klare Richtung. Bei der Bundestagswahl 2021 erreichte sie 10,3% der Stimmen, in Baden-Württemberg bei der Landtagswahl 2021 9,7%.

Weidel, die vor ihrer politischen Karriere als Unternehmensberaterin tätig war, feierte das Ergebnis als "grandiose Ergebnisse für die Landespartei". Frohnmaier betonte die Einigkeit hinter der Spitzenkandidatin und die Professionalisierung des Landesverbands.

"Ich glaube, das wird im Ergebnis sehr gut werden für die Landesgruppe Baden-Württemberg in der nächsten Wahlperiode."

Alice Weidel

Die Entwicklungen in Baden-Württemberg, dem drittgrößten Bundesland Deutschlands, könnten weitreichende Folgen für die AfD haben. Mit etwa 28.000 Mitgliedern (Stand 2023) und als jüngste Partei im Deutschen Bundestag steht die AfD vor der Herausforderung, interne Konflikte zu bewältigen und gleichzeitig ihre Position in der deutschen Politiklandschaft zu festigen.