Herzog: Israel strebt trotz Terrorangriff weiter nach Frieden

Vor dem Jahrestag des Hamas-Angriffs betont Israels Präsident Herzog den Wunsch nach Frieden. Er erinnert an die anhaltenden Herausforderungen und die Stärke des israelischen Volkes.

5. Oktober 2024, 18:12  •  0 ansichten

Herzog: Israel strebt trotz Terrorangriff weiter nach Frieden

Vor dem ersten Jahrestag des verheerenden Hamas-Angriffs auf Israel hat Präsident Izchak Herzog in einer bewegenden Ansprache die Resilienz und den Friedenswillen seines Landes betont. Der elfte Präsident Israels, der seit 2021 im Amt ist, unterstrich die anhaltende Sehnsucht nach Frieden mit den Nachbarn trotz der traumatischen Ereignisse.

Herzog erinnerte an die noch immer offenen Wunden der israelischen Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf die Geiseln, die weiterhin in Gefangenschaft leiden. Er hob hervor, dass Tausende Binnenvertriebene noch nicht in ihre Heimat zurückkehren konnten, was die tiefgreifenden Auswirkungen des Konflikts verdeutlicht.

Der Präsident sprach auch die globalen Folgen an, darunter den Anstieg des Antisemitismus, der eine lange, bis in die Antike zurückreichende Geschichte hat. Trotz dieser Herausforderungen betonte Herzog die Kraft des israelischen Volkes, sich gegen Hass zu erheben und an eine bessere Zukunft zu glauben.

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Israel, ein Land mit etwa 9,3 Millionen Einwohnern, steht vor komplexen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Der Präsident erwähnte die anhaltende Bedrohung durch den Iran und dessen Stellvertreter, wobei bekannt ist, dass der Iran die Hamas finanziell und militärisch unterstützt.

Herzog erinnerte daran, dass der Konflikt nicht nur Juden betrifft, sondern auch Muslime, Christen und Drusen in Israel sowie Juden weltweit ein Jahr voller Leid erlebt haben. Die Drusen, eine religiöse Minderheit im Nahen Osten, sind ein integraler Teil der vielfältigen israelischen Gesellschaft.

Der Terrorangriff vom 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, markierte den Beginn des aktuellen Gaza-Kriegs. Dieser Konflikt ist der fünfte größere zwischen Israel und der Hamas seit 2008.

Trotz der Tragödie betonte Herzog Israels ungebrochenen Glauben an eine friedliche Zukunft. Dies steht im Einklang mit Israels früheren Friedensbemühungen, wie den Verträgen mit Ägypten (1979) und Jordanien (1994) sowie den jüngsten Abraham-Abkommen von 2020, die die Beziehungen zu mehreren arabischen Staaten normalisierten.

"Wir haben unsere tiefe Sehnsucht und unser Streben nach Frieden mit unseren Nachbarn nicht aufgegeben. Wir sind ein Volk mit der Kraft, uns immer wieder gegen Hass zu erheben."

Izchak Herzog, Präsident Israels

Israels Stärke zeigt sich nicht nur in seiner militärischen Kapazität, sondern auch in seiner innovativen Kraft. Das Land ist führend in Bereichen wie Wassertechnologie und Cybersicherheit und wird oft als "Start-up Nation" bezeichnet. Diese Innovationskraft könnte eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung regionaler Herausforderungen spielen.

Während Israel weiterhin mit den Folgen des Konflikts ringt, bleibt die Hoffnung auf Frieden bestehen. Die Geschichte des Landes, von der UN-Resolution 181 von 1947 bis zu den gescheiterten Osloer Friedensabkommen von 1993, zeigt die Komplexität des Friedensprozesses. Dennoch unterstreicht Herzogs Botschaft den unerschütterlichen Willen Israels, trotz aller Widrigkeiten eine bessere Zukunft zu gestalten.