Israelische Luftangriffe auf Beiruts Vororte: Hisbollah-Konflikt eskaliert

Israelische Streitkräfte bombardieren erneut Beiruts Vororte. Hisbollah feuert etwa 130 Geschosse auf Israel ab. Der Konflikt zwischen beiden Parteien verschärft sich weiter.

5. Oktober 2024, 22:05  •  0 ansichten

Israelische Luftangriffe auf Beiruts Vororte: Hisbollah-Konflikt eskaliert

In der Nacht zum 6. Oktober 2024 setzte die israelische Armee ihre militärischen Operationen gegen die Hisbollah im Libanon fort. Die südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut wurden erneut zum Ziel von Luftangriffen. Augenzeugen berichteten von Explosionen, die in der gesamten Stadt zu hören waren.

Die Hisbollah, eine Organisation, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde, reagierte mit Gegenangriffen. Nach Angaben des israelischen Militärs feuerte die schiitische Miliz etwa 130 Geschosse auf israelisches Gebiet ab. In den Tagen zuvor hatte die israelische Armee sogar noch intensivere Angriffe aus dem Nachbarland registriert.

Die aktuelle Eskalation ist Teil eines langjährigen Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah. Die Organisation, deren Name "Partei Gottes" auf Arabisch bedeutet, kontrolliert weite Teile des Südlibanons und verfügt über ein umfangreiches Raketenarsenal. Sie wird vom Iran finanziell und militärisch unterstützt und hat auch einen politischen Flügel im libanesischen Parlament.

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Im Jahr 2006 führten Israel und die Hisbollah einen 34-tägigen Krieg. Seitdem hat sich die Spannung zwischen beiden Seiten immer wieder verschärft. Die Hisbollah wird von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft, obwohl sie auch soziale Einrichtungen im Libanon betreibt.

Trotz der intensiven Bombardierungen gab es zunächst keine Berichte über Opfer oder größere Schäden. Die israelische Armee äußerte sich vorerst nicht zu den jüngsten Angriffen auf Beirut.

Die Hisbollah, unter der Führung von Hassan Nasrallah seit 1992, hat eine komplexe Kommandostruktur und unterhält enge Beziehungen zur libanesischen Armee. Sie hat auch Kämpfer in den syrischen Bürgerkrieg entsandt und pflegt enge Verbindungen zur palästinensischen Hamas.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Sorge. Die Hisbollah wird für mehrere internationale Terroranschläge verantwortlich gemacht, wird aber von einigen Ländern wie Katar und der Türkei nicht als Terrororganisation eingestuft.

Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah bleibt eine Quelle der Instabilität in der Region. Eine friedliche Lösung scheint derzeit in weiter Ferne zu liegen.