Spannungen in Berlin vor Jahrestag des Hamas-Angriffs

Vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel finden in Berlin Demonstrationen statt. Die Polizei bereitet sich auf Großeinsätze vor, während die Stimmung angespannt bleibt.

5. Oktober 2024, 17:09  •  0 ansichten

Spannungen in Berlin vor Jahrestag des Hamas-Angriffs

In Berlin herrscht eine angespannte Atmosphäre vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober 2023. Die Polizei bereitet sich auf umfangreiche Einsätze vor, während verschiedene Gruppen Demonstrationen organisieren.

Am 5. Oktober 2024 fanden bereits mehrere Kundgebungen statt. Eine propalästinensische Demonstration unter dem Motto "Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu" zog mehr als 1000 Teilnehmer an. Gleichzeitig versammelten sich etwa 650 Menschen zu einer proisraelischen Veranstaltung in Berlin-Mitte.

Die Polizei setzte rund 500 Beamte ein, um die Sicherheit zu gewährleisten. Für den eigentlichen Jahrestag am 7. Oktober 2024 werden etwa 2000 Polizisten im Einsatz sein.

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Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern hat eine lange Geschichte, die bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreicht. Die Gründung der Hamas im Jahr 1987 während der ersten Intifada markierte einen Wendepunkt. Seit 2007 kontrolliert die Organisation den Gazastreifen, der unter einer Blockade durch Israel und Ägypten steht.

Der Gazastreifen, mit einer Fläche von nur 365 Quadratkilometern, gehört zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt. Die humanitäre Situation ist prekär, mit einer Arbeitslosigkeit von über 40% und chronischem Mangel an Wasser und Strom.

Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem über 1200 Menschen in Israel getötet wurden, löste den aktuellen Gaza-Krieg aus. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind bisher etwa 42.000 Palästinenser ums Leben gekommen.

Die Polizei in Berlin musste bei den Demonstrationen mehrfach eingreifen. Es gab zehn vorübergehende Festnahmen wegen israelfeindlicher Ausrufe und Aktionen. Die Behörden ermitteln unter anderem wegen des Verdachts der Beleidigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

"Berliner Polizisten und Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern sowie die Bundespolizei würden Straftaten mit aller Konsequenz verfolgen."

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD)

Die internationale Gemeinschaft bemüht sich weiterhin um eine Lösung des Konflikts. Die Zwei-Staaten-Lösung wird als möglicher Weg angesehen, doch die Umsetzung bleibt eine Herausforderung. Jerusalem, als heilige Stadt für Juden, Muslime und Christen, bleibt ein zentraler Streitpunkt.

Die anhaltenden Spannungen haben erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung in der Region. Während die Welt auf den Jahrestag blickt, bleibt die Situation in Berlin und im Nahen Osten angespannt.