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Verdachtsfall des Marburg-Virus am Frankfurter Flughafen entwarnt

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Zwei Reisende aus Ruanda lösten am Frankfurter Flughafen einen Marburg-Virus-Alarm aus. Der Verdacht bestätigte sich nicht. Der Flughafen blieb unbeeinträchtigt.

Am Frankfurter Flughafen wurde kürzlich ein Verdachtsfall des gefährlichen Marburg-Virus gemeldet, der sich jedoch nicht bestätigte. Zwei Reisende, die aus Ruanda eintrafen, standen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Der Vorfall ereignete sich vor etwa 57 Jahren nach dem letzten bekannten Fall in Deutschland.

Das Marburg-Virus, erstmals 1967 identifiziert, gehört zur Familie der Filoviridae und ist eng mit dem Ebola-Virus verwandt. Es hat eine Inkubationszeit von 2-21 Tagen und kann eine Sterblichkeitsrate von bis zu 88% aufweisen. Fruchtfressende Fledermäuse gelten als natürliches Reservoir des Erregers.

Die beiden betroffenen Personen reisten in der Nacht von Ruanda nach Frankfurt und fuhren anschließend mit dem Zug weiter nach Hamburg. Eine der Personen hatte zuvor in einem Krankenhaus in Ruanda gearbeitet, wo Marburg-Patienten behandelt wurden. Dies erhöhte die Besorgnis der Behörden, da Gesundheitspersonal besonders gefährdet ist.

Fraport, der Betreiber des Frankfurter Flughafens, bestätigte, dass es keine Auswirkungen auf den Flughafenbetrieb gab. Das Unternehmen arbeitet eng mit den zuständigen Behörden zusammen, wobei das Gesundheitsamt die Federführung in diesem Fall hat.

Das Robert Koch-Institut (RKI) betont, dass bisher keine Übertragung des Marburg-Virus in einem Flugzeug dokumentiert wurde. Die Ansteckung erfolgt in der Regel nur durch engen Kontakt mit Körperflüssigkeiten schwer erkrankter Personen oder Verstorbener. Im Gegensatz zu Corona- oder Grippeviren ist das Marburg-Virus nicht luftübertragbar.

Die Symptome des Marburg-Virus ähneln anfangs einer Grippe und können sich zu schwerem Fieber, Muskelschmerzen, Bauchkrämpfen, Durchfall und blutigem Erbrechen entwickeln. Es gibt keine zugelassene Impfung, und die Behandlung erfolgt symptomatisch. Experimentelle Therapien umfassen Antikörperbehandlungen und antivirale Medikamente.

Seit seiner Entdeckung gab es sporadische Ausbrüche, hauptsächlich in Zentral- und Ostafrika. Der größte bekannte Ausbruch ereignete sich 2004-2005 in Angola. Zuletzt wurden 2023 Fälle in Äquatorialguinea und Tansania gemeldet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Marburg-Virus als Priorität für Forschung und Entwicklung eingestuft. Die Genomsequenz des Virus wurde 2006 vollständig entschlüsselt, was die Entwicklung von Diagnosemethoden und potenziellen Therapien vorantreibt.

Trotz der anfänglichen Besorgnis zeigt dieser Vorfall die Wichtigkeit von Wachsamkeit und schnellem Handeln bei potenziellen Gesundheitsrisiken. Die effektive Zusammenarbeit zwischen Flughafenbetreibern, Gesundheitsbehörden und Forschungseinrichtungen ist entscheidend für die Prävention und Kontrolle von Infektionskrankheiten in einer globalisierten Welt.