Entwarnung: Marburg-Virus-Verdacht in Hamburg nicht bestätigt

Zwei Verdachtsfälle auf das Marburg-Virus in Hamburg haben sich nicht bestätigt. Ein Medizinstudent, der in Ruanda arbeitete, wird weiterhin beobachtet.

3. Oktober 2024, 09:39  •  0 ansichten

Entwarnung: Marburg-Virus-Verdacht in Hamburg nicht bestätigt

In Hamburg gab es kürzlich Entwarnung bei zwei Verdachtsfällen auf das Marburg-Virus. Die Sozialbehörde bestätigte, dass die durchgeführten Tests negativ ausfielen. Diese Nachricht ist von großer Bedeutung, da das Marburg-Virus eine potenziell tödliche Krankheit verursachen kann.

Einer der untersuchten Patienten ist ein Medizinstudent, der vor kurzem in einem Krankenhaus in Ruanda tätig war, wo auch mit dem Virus infizierte Menschen behandelt wurden. Obwohl der Test negativ ausfiel, wird der Student aufgrund der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiterhin beobachtet. Er wird zunächst im Spezialbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) isoliert und anschließend unter Aufsicht des Gesundheitsamtes in häusliche Isolation entlassen.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Marburg-Virus, im Gegensatz zu Corona- oder Grippeviren, nicht über die Luft übertragbar ist. Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärt, dass eine Ansteckung nur durch engen Kontakt mit schwer erkrankten Personen oder deren Körperflüssigkeiten möglich ist. Bei normalen Begegnungen im öffentlichen Raum besteht kein Risiko.

Image

Die Symptome des Marburg-Virus sind schwerwiegend und umfassen hohes Fieber, Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass bei bisherigen Ausbrüchen in Afrika die Sterblichkeitsrate zwischen 25 und 90 Prozent lag. Diese hohe Variabilität hängt oft von der Verfügbarkeit medizinischer Versorgung ab.

Das Virus trägt den Namen der deutschen Stadt Marburg, wo es 1967 erstmals identifiziert wurde, als sich Laborangestellte bei Versuchsaffen infizierten. Seitdem gab es laut der US-Gesundheitsbehörde CDC keinen Fall der Krankheit mehr in Deutschland. Interessanterweise gehört das Marburg-Virus zur Familie der Filoviridae, wie das bekannte Ebola-Virus.

Fruchtfledermäuse gelten als natürliches Reservoir des Virus, was die ökologische Komponente der Krankheit unterstreicht. Die WHO hat das Virus als Priorität für Forschung und Entwicklung eingestuft, da es bisher keine zugelassenen Impfstoffe oder antiviralen Behandlungen gibt. Die Forschung an Marburg-Viren erfordert Labore der höchsten Biosicherheitsstufe, was die Komplexität und Gefährlichkeit des Erregers verdeutlicht.

Obwohl Ausbrüche selten sind, können sie schwerwiegende Folgen haben. Der größte bekannte Ausbruch ereignete sich 2005 in Angola mit 374 Fällen. Die Diagnose erfolgt durch PCR-Tests und Antikörpernachweise, während die Haupttherapie aus unterstützender Pflege und Symptombehandlung besteht.

Es ist bemerkenswert, dass das Virus in Körperflüssigkeiten von Genesenen noch Wochen nach der Genesung nachgewiesen werden kann, was die Notwendigkeit strenger Isolationsmaßnahmen für infizierte Patienten unterstreicht. Gesundheitspersonal ist besonders gefährdet, was die Wichtigkeit von Schutzmaßnahmen in medizinischen Einrichtungen hervorhebt.

Trotz der Entwarnung in Hamburg bleibt die Wachsamkeit gegenüber dem Marburg-Virus wichtig. Die kontinuierliche Forschung und Entwicklung von Präventions- und Behandlungsmethoden sind entscheidend, um auf mögliche zukünftige Ausbrüche vorbereitet zu sein.