Schwerer Unfall bei Kartoffelernte: 28-Jähriger in Erntemaschine eingeklemmt

Bei Erntearbeiten im Landkreis Hildesheim geriet ein junger Mann in einen Kartoffelroder und wurde schwer verletzt. Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz.

4. Oktober 2024, 17:05  •  48 ansichten

Schwerer Unfall bei Kartoffelernte: 28-Jähriger in Erntemaschine eingeklemmt

Am 4. Oktober 2024 ereignete sich im Landkreis Hildesheim ein schwerer Arbeitsunfall während der Kartoffelernte. Ein 28-jähriger Mann erlitt schwere Verletzungen, als er in eine Erntemaschine geriet. Dieser Vorfall unterstreicht die Gefahren, die mit landwirtschaftlichen Tätigkeiten verbunden sind.

Der Unfall geschah gegen 14:30 Uhr auf einem Feld entlang der Bundesstraße 1 zwischen den Ortschaften Kemme und Schellerten. Der junge Mann war mit Kollegen bei der Kartoffelernte beschäftigt, als der Kartoffelroder plötzlich blockierte. Bei dem Versuch, die Blockade zu lösen, geriet der 28-Jährige in die Maschine und wurde eingeklemmt.

Kartoffeln, die erstmals vor etwa 10.000 Jahren in Südamerika kultiviert wurden, sind heute ein wichtiger Bestandteil der globalen Nahrungsmittelproduktion. In Deutschland werden jährlich etwa 10 Millionen Tonnen dieser Knollen geerntet, die zur Familie der Nachtschattengewächse gehören und etwa 18% Stärke sowie 2% Eiweiß enthalten.

Nach dem Unfall wurde umgehend ein Großaufgebot an Rettungskräften alarmiert. Neben einem Notarzt und einem Rettungshubschrauber war auch die Gemeindefeuerwehr Schellerten im Einsatz. Die Einsatzkräfte konnten den Verletzten aus der Maschine befreien und mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus transportieren. Moderne Rettungshubschrauber können Geschwindigkeiten von bis zu 260 km/h erreichen, was in solchen Notfällen lebensrettend sein kann.

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Während des Rettungseinsatzes war die Bundesstraße 1, eine der ältesten Fernstraßen Deutschlands, vollständig gesperrt. Gegen 16:30 Uhr wurde die Sperrung wieder aufgehoben.

Dieser Vorfall verdeutlicht die Risiken in der Landwirtschaft. Jährlich ereignen sich in Deutschland etwa 65.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle in diesem Sektor, was die Unfallrate höher als in anderen Wirtschaftszweigen macht. Obwohl sich die Sicherheit landwirtschaftlicher Maschinen in den letzten Jahrzehnten stark verbessert hat und moderne Erntemaschinen oft über automatische Notabschaltsysteme verfügen, bleiben Risiken bestehen.

Es ist erwähnenswert, dass sich Ende September 2024 ein ähnlicher Unfall im Landkreis Diepholz ereignete, bei dem ein 19-Jähriger in einen Maishäcksler geriet und schwer verletzt wurde.

Die Kartoffelernte, die üblicherweise zwischen August und Oktober stattfindet, wird zunehmend mechanisiert. Moderne Kartoffelroder, deren erste Version 1851 erfunden wurde, können bis zu 15 Tonnen pro Stunde ernten. Diese Maschinen trennen die Knollen vom Kraut und sieben die Erde aus, was die Effizienz der Ernte erheblich steigert.

Der Landkreis Hildesheim, in dem sich der Unfall ereignete, erstreckt sich über eine Fläche von etwa 1.206 Quadratkilometern. In Niedersachsen, wo sich der Landkreis befindet, gibt es über 37.000 landwirtschaftliche Betriebe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von etwa 89 Hektar.

Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen und gründlicher Ausbildung in der Landwirtschaft. Die Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice, die drei Jahre dauert, umfasst wichtige Sicherheitsaspekte im Umgang mit landwirtschaftlichen Maschinen.