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US-Justizministerium erwägt Zerschlagung von Google nach Monopolurteil

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Das US-Justizministerium zieht die Aufteilung von Google in Betracht, nachdem ein Gericht dem Konzern ein illegales Suchmonopol bescheinigt hat. Google plant Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Das US-Justizministerium erwägt drastische Maßnahmen gegen den Technologieriesen Google, nachdem ein Bundesrichter dem Unternehmen ein illegales Monopol im Bereich der Online-Suche attestiert hat. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des 1998 gegründeten Unternehmens, das täglich über 3,5 Milliarden Suchanfragen verarbeitet.

In einem am 8. Oktober 2024 eingereichten Gerichtsdokument deutet das Justizministerium an, dass eine mögliche Zerschlagung von Google in Betracht gezogen wird. Ziel dieser Maßnahme wäre es, Geschäftsbereiche zu veräußern, die zur Aufrechterhaltung des Monopols beigetragen haben. Das Ministerium hat bis zum 20. November 2024 Zeit, dem Gericht einen detaillierten Vorschlag zu unterbreiten.

Google, das seit 2015 eine Tochtergesellschaft von Alphabet Inc. ist, hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Das Unternehmen argumentiert, dass es die Nutzer durch Qualität überzeugt habe und in starkem Wettbewerb mit anderen Websites stehe. Es ist erwähnenswert, dass Google seit seiner Gründung mehr als 200 Unternehmen akquiriert hat, was seine dominante Marktposition unterstreicht.

Adam Epstein, Präsident eines Suchmaschinenwerbeunternehmens, sieht in der Zerschlagungsdrohung ein Mittel, um weniger drastische Maßnahmen durchzusetzen. Er betont:

"Google wird keinen Anreiz haben, sich zu fügen, wenn nicht das Damoklesschwert der Zerschlagung über ihm schwebt"

Adam Epstein, Präsident und Co-CEO von adMarketplace

Diese Situation könnte weitreichende Auswirkungen auf Googles Geschäftsbeziehungen haben. Beispielsweise zahlt Apple jährlich Milliarden Dollar an Google, um dessen Suchmaschine als Standard auf Apple-Geräten vorzuinstallieren. Sowohl Apple als auch Microsoft, Betreiber der konkurrierenden Suchmaschine Bing, haben Stellungnahmen zu der Angelegenheit abgelehnt.

Es ist bemerkenswert, dass Google weit mehr als nur eine Suchmaschine ist. Das Unternehmen hat bedeutende Fortschritte in Bereichen wie künstliche Intelligenz, selbstfahrende Autos (Waymo) und Quantencomputing gemacht. Mit über 135.000 Mitarbeitern weltweit und Dienstleistungen in über 100 Sprachen hat Google einen enormen Einfluss auf die globale Technologielandschaft.

Die mögliche Zerschlagung von Google könnte die Technologiebranche grundlegend verändern. Es bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen, das einst mit dem Slogan "Don't be evil" startete, auf diese Herausforderung reagieren wird. Bis zum 20. Dezember 2024 hat Google Zeit, eigene Abhilfemaßnahmen vorzuschlagen. Die Entwicklungen in diesem Fall werden zweifellos die Zukunft der Internetsuche und möglicherweise die gesamte Technologieindustrie prägen.