Biden sagt Ramstein-Besuch ab, Deutschland plant weitere Ukraine-Hilfen
US-Präsident Biden verschiebt Deutschlandreise wegen Hurrikan. Bundesverteidigungsministerium kündigt neue Unterstützung für Ukraine an. Russlands Außenminister Lawrow droht dem Westen mit Konsequenzen.
US-Präsident Joe Biden hat seinen geplanten Besuch in Ramstein abgesagt. Diese Entscheidung erfolgte aufgrund des sich nähernden Hurrikans "Milton" in Florida. Trotz dieser Absage plant das Bundesverteidigungsministerium weitere umfangreiche Unterstützung für die Ukraine.
Christian Freuding, Leiter des Sonderstabes Ukraine im Verteidigungsministerium, erklärte: "Wir haben zusätzliche 400 Millionen Euro für 2024 bewilligt bekommen. Dies ermöglicht uns, 50 Projekte im Gesamtvolumen von 1,4 Milliarden Euro zu realisieren." Diese Hilfen umfassen Flugabwehrsysteme, Panzer und Artilleriemunition.
Unterdessen hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow dem Westen mit "ernsthaften Konsequenzen" gedroht, sollte die Unterstützung der Ukraine fortgesetzt werden. Lawrow, der seit 2004 dieses Amt bekleidet, forderte insbesondere die USA auf, sich mit Wladimir Putin auf einen Friedensplan zu einigen, der eine Übernahme von Teilen der Ukraine durch Russland vorsieht.
Die ukrainischen Streitkräfte halten weiterhin den Druck auf Russland im Gebiet Kursk aufrecht. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte die strategische Bedeutung dieser Operation. Ukrainische Truppen waren am 6. August 2024 in die Region Kursk vorgestoßen und hatten zwei Tage später die Kleinstadt Sudscha erobert. Dies markierte eine bedeutende Entwicklung, da zum ersten Mal seit Kriegsbeginn Bodenkämpfe auf russisches Staatsgebiet getragen wurden.
Der für November geplante zweite Friedensgipfel zur Ukraine könnte verschoben werden. Darija Sariwna, Beraterin im ukrainischen Präsidialamt, erklärte, dass der Novembertermin möglicherweise nicht eingehalten werden kann. Die Entscheidung über das Datum soll nach Abschluss thematischer Konferenzen getroffen werden.
In einer tragischen Wendung hat ein russischer Kriegsheimkehrer, der bereits 2021 wegen Mordes verurteilt worden war, erneut eine Frau getötet. Der 35-Jährige erstach seine Freundin in einem Geschäft in Saratow. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Problematik der Reintegration von Kriegsteilnehmern in die Gesellschaft.
"Washington und seine Nato-Verbündeten unterstützen Kiew politisch, militärisch und finanziell, damit der Krieg weitergeht. Sie diskutieren darüber, die AFU [Streitkräfte der Ukraine] zu ermächtigen, westliche Langstreckenraketen einzusetzen, um tief in russisches Gebiet einzudringen. Ein solches 'Spiel mit dem Feuer' kann zu gefährlichen Konsequenzen führen"
Die aktuelle Situation unterstreicht die Komplexität des Konflikts und die Herausforderungen für eine friedliche Lösung. Während die Ukraine weiterhin internationale Unterstützung erhält, bleibt die Lage angespannt und die Zukunft ungewiss.