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Israelische Luftangriffe auf Beirut: Hisbollah reagiert mit Raketenbeschuss

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Israel bombardiert Hisbollah-Ziele in Beirut. Die Miliz antwortet mit Raketenangriffen auf Nordisrael. Die Lage im Grenzgebiet spitzt sich zu.

Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon haben sich in den letzten Tagen weiter verschärft. Die israelische Armee führte erneut Luftangriffe auf Ziele im Süden Beiruts durch, während die Hisbollah mit Raketenangriffen auf Nordisrael reagierte.

In der Nacht zum Montag bombardierte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben "terroristische Ziele" der Hisbollah in Beirut. Dabei wurden laut israelischem Militär Einrichtungen des Hisbollah-Geheimdienstes und Waffenlager getroffen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von insgesamt vier Angriffen auf die südlichen Vororte der Hauptstadt.

Die Hisbollah, die 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs gegründet wurde und deren Name auf Arabisch "Partei Gottes" bedeutet, kontrolliert weite Teile des Südlibanons. Die Organisation, die von vielen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, unterhält enge Beziehungen zum Iran und zu Syrien.

Als Reaktion auf die israelischen Angriffe feuerte die Hisbollah Raketen auf Nordisrael ab. Nach Angaben des israelischen Militärs wurden zunächst etwa fünf Raketen auf die Hafenstadt Haifa abgeschossen, gefolgt von weiteren 15 Raketen. Trotz des Einsatzes des israelischen Raketenabwehrsystems "Iron Dome", das 2011 in Dienst gestellt wurde, schlugen einige Projektile ein.

In Haifa, der drittgrößten Stadt Israels und einem wichtigen Industriestandort und Seehafen, wurden fünf Menschen durch Granatsplitter verletzt. In Tiberias, einer Stadt am Westufer des Sees Genezareth, wurde eine Person verletzt.

Die Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah hat eine lange Geschichte. Seit knapp zwei Wochen geht die israelische Armee, die zu den bestausgerüsteten Streitkräften der Welt gehört, massiv gegen die mit der Hamas verbündete Hisbollah vor. Dabei wurden hochrangige Kommandeure der Miliz, einschließlich des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah, der seit 1992 Generalsekretär der Organisation war, durch gezielte Luftangriffe getötet.

Die Hisbollah, die oft als "Staat im Staate" im Libanon bezeichnet wird und auch im libanesischen Parlament vertreten ist, hatte kurz nach dem 7. Oktober eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Die Organisation, die über ein umfangreiches Raketenarsenal verfügt, verstärkte in den letzten Wochen ihre Angriffe auf Israel.

Der anhaltende Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah belastet die ohnehin komplexe politische Situation im Libanon weiter. Das Land, das im Süden an Israel und im Osten an Syrien grenzt, hat eine komplizierte konfessionelle Machtaufteilung und steht vor großen Herausforderungen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da eine weitere Eskalation des Konflikts die gesamte Region destabilisieren könnte. Die Bemühungen um eine friedliche Lösung bleiben bisher erfolglos, während beide Seiten ihre militärischen Aktionen fortsetzen.