Eskalation im Nahen Osten: Israelische Luftangriffe und verschwundener iranischer General

Israel intensiviert Luftangriffe im Libanon, während ein hochrangiger iranischer General verschollen ist. Die Spannungen in der Region nehmen zu, mit Auswirkungen auf Zivilisten und historische Stätten.

7. Oktober 2024, 03:33  •  31 ansichten

Eskalation im Nahen Osten: Israelische Luftangriffe und verschwundener iranischer General

Die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu, wobei Israel seine Luftangriffe auf Ziele im Libanon fortsetzt und die Hisbollah mit Raketenangriffen auf Nordisrael reagiert. Diese jüngsten Entwicklungen markieren eine weitere Eskalation in einem Konflikt, der seit der Gründung der Hisbollah im Jahr 1982 andauert.

In der Nacht zum 7. Oktober 2024 wurden bei einem Raketenangriff der Hisbollah auf Haifa, die drittgrößte Stadt Israels, zehn Menschen verletzt. Die Hisbollah erklärte, sie habe einen Militärstützpunkt südlich von Haifa mit Raketen vom Typ "Fadi 1" angegriffen. Israel reagierte prompt mit Luftschlägen auf Ziele im Libanon.

Inmitten dieser Spannungen ist der iranische Top-General Esmail Ghaani, Chef der Kuds-Brigaden, nach israelischen Luftangriffen in Beirut plötzlich verschwunden. Die Kuds-Brigaden, eine Spezialeinheit der 1979 gegründeten Iranischen Revolutionsgarden, spielen eine Schlüsselrolle in der Unterstützung militanter Gruppen wie der Hisbollah, der Hamas und der Huthis.

Image

"Die Ergebnisse der Angriffe werden noch ausgewertet. Israel hat in den vergangenen Tagen das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah in Beirut angegriffen. Es ist noch unklar, wer sich dort aufgehalten hat."

Israelischer Militärsprecher

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi erklärte den militärischen Flügel der Hamas für besiegt, betonte jedoch, dass der Kampf gegen die terroristischen Strukturen der Organisation fortgesetzt werde. Er räumte ein, dass Israel am 7. Oktober 2023 bei seiner Mission, die Bürger zu schützen, gescheitert sei.

Die Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung sind erheblich. Im Libanon wurde der Schulbeginn auf Ende Oktober verschoben, da an vielen Orten ein geregelter Schulbetrieb unmöglich ist. Der Libanon, der die größte Anzahl von Flüchtlingen pro Kopf weltweit beherbergt, steht vor zusätzlichen Herausforderungen.

Besonders besorgniserregend ist ein israelischer Angriff in unmittelbarer Nähe der weltberühmten römischen Ruinen in Baalbek, die seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Der Angriff erfolgte nur 500 bis 700 Meter von den archäologischen Stätten entfernt, was die Gefahr für kulturelles Erbe in Konfliktgebieten unterstreicht.

Im Gazastreifen, der eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit aufweist, wurden bei einem israelischen Luftangriff auf eine Moschee mindestens 18 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Die Moschee wurde zur Unterbringung von Vertriebenen genutzt, was die humanitäre Krise in der Region weiter verschärft.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit wachsender Sorge. Die UNO-Friedenstruppe UNIFIL, die seit 1978 im Südlibanon stationiert ist, steht vor enormen Herausforderungen angesichts der eskalierenden Gewalt.