Eine routinemäßige Kontrolle des Lebensmittelüberwachungsdienstes in Bremen hat alarmierende Zustände in einer "Back-Factory"-Filiale am Hauptbahnhof aufgedeckt. Die Ergebnisse der unangekündigten Inspektion vom 24. September 2024 offenbaren gravierende Hygienemängel, die Kunden schockieren dürften.
Die "Back-Factory", ein 2002 in Osnabrück gegründetes Unternehmen mit über 80 Filialen in Deutschland, wirbt mit "Genuss und Vielfalt, Frische und Qualität". Doch die Realität in der Bremer Bahnhofsfiliale zeichnet ein anderes Bild. Kontrolleure des Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienstes (LMTVet) stießen auf erschreckende Zustände.
In Kühlgeräten fanden sie tote Insekten, alte Lebensmittelreste und schimmelartige Verunreinigungen. Besonders alarmierend war die Entdeckung eines Nests mit lebenden Fliegen und Larven im Vorbereitungsbereich für Backwaren. Fliegenlarven entwickeln sich oft in feuchter, organischer Materie, was auf langanhaltende Vernachlässigung hindeutet.
Mäusekot auf Backblechen und angetrocknete Lebensmittelreste an Geräten und Mobiliar vervollständigten das Bild der mangelnden Hygiene. Selbst das Reinigungsequipment war so stark verschmutzt, dass eine effektive Reinigung unmöglich schien.
Diese Zustände sind besonders besorgniserregend, da der Bremer Hauptbahnhof, eröffnet 1847, täglich von etwa 100.000 Reisenden genutzt wird. Die zentrale Lage der Filiale macht sie zu einem beliebten Anlaufpunkt für Pendler und Reisende.
Gemäß dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch sind solche unangekündigten Kontrollen in Deutschland üblich. Bei schweren Verstößen können empfindliche Bußgelder verhängt werden. Die Veröffentlichung von Kontrollergebnissen, wie in diesem Fall, ist seit 2012 möglich und soll für mehr Transparenz sorgen.
Die Gesundheitsrisiken solcher Hygienemängel sind nicht zu unterschätzen. Schimmel kann gefährliche Mykotoxine produzieren, während Mäusekot Krankheitserreger wie Salmonellen übertragen kann. In Deutschland werden jährlich etwa 100.000 Fälle von Lebensmittelinfektionen gemeldet, wobei die Dunkelziffer vermutlich höher liegt.
Der LMTVet hat angekündigt, die Ergebnisse für sechs Monate zu veröffentlichen und eine Nachkontrolle durchzuführen, um die Beseitigung der Mängel zu überprüfen. Für die "Back-Factory", die seit 2019 zur Valora Gruppe gehört, bedeutet dieser Vorfall einen erheblichen Imageschaden.
Dieser Fall unterstreicht die Wichtigkeit regelmäßiger und gründlicher Reinigung in der Lebensmittelbranche. Kunden werden ermutigt, bei der Auswahl von Lebensmittelgeschäften wachsam zu sein und auf Hygiene zu achten.