Alarmierende Zunahme von Giftködern für Hunde in Hannover

In Hannover wurden seit Mitte 2021 172 Fälle von Giftködern für Hunde gemeldet. Die Stadt zählt damit zu den besonders gefährdeten Orten in Deutschland, wie eine Auswertung der App "Dogorama" zeigt.

2. Oktober 2024, 11:32  •  0 ansichten

Alarmierende Zunahme von Giftködern für Hunde in Hannover

Die Sicherheit von Hunden in deutschen Städten ist zunehmend gefährdet. In Hannover wurden seit Mitte 2021 bis Oktober 2024 alarmierend viele Fälle von Giftködern gemeldet. Laut einer aktuellen Auswertung der Hundehalter-App "Dogorama" wurden in diesem Zeitraum 172 Vorfälle registriert, was Hannover zu einem der am stärksten betroffenen Orte in Deutschland macht.

Die Gefahr lauert vor allem in Parks, auf Spazierwegen und in Wohngebieten. Hundebesitzer müssen besonders wachsam sein, da die Köder oft als harmlos erscheinende Lebensmittel getarnt sind. Die Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere können verheerend sein, mit Symptomen wie Zittern, Bauchkrämpfen, blutigem Erbrechen und Durchfall.

Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten liegt Hannover im oberen Mittelfeld der Gefährdungsskala. Berlin führt mit 1.056 Meldungen die Liste an, gefolgt von Hamburg mit 699 und München mit 412 Fällen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Problem nicht auf Großstädte beschränkt ist, sondern auch mittelgroße Städte wie Hannover betrifft.

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Die App "Dogorama" bietet Hundehaltern eine Plattform, um sich über potenzielle Gefahren zu informieren. Mit dem "Gefahrenradar" können Nutzer aktuelle Warnungen und Meldungen für Hannover einsehen. Die Community teilt kontinuierlich neue Informationen über Gefahrenstellen, die durch ein Verifikationssystem überprüft werden. Zusätzlich werden offizielle Warnmeldungen der Polizei integriert.

Es ist wichtig zu beachten, dass Giftköder für Hunde ein weltweites Problem darstellen. Die häufigsten verwendeten Giftstoffe sind Rattengift, Schneckenkorn und Frostschutzmittel. Symptome einer Vergiftung können innerhalb von 30 Minuten bis zu mehreren Stunden auftreten. In Deutschland ist das absichtliche Auslegen von Giftködern strafbar, dennoch bleibt die Dunkelziffer nicht gemeldeter Fälle hoch.

Hundebesitzer sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Hunde davon abhalten, Nahrung vom Boden aufzunehmen
  • In Gebieten mit vielen Meldungen besonders aufmerksam sein
  • Bei Verdacht auf Vergiftung umgehend einen Tierarzt aufsuchen

Es gibt spezielle Maulkörbe, die Hunde vor dem Aufnehmen von Ködern schützen können. Einige Städte haben sogar spezielle Hundestaffeln eingerichtet, die nach Giftködern suchen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei Vergiftungen kann Aktivkohle eingesetzt werden.

"Bei Hunden in Risikogebieten sollten regelmäßige Blutuntersuchungen durchgeführt werden."

Empfehlung von Tierärzten

Die psychologischen Auswirkungen auf Hundebesitzer können erheblich sein. Einige Versicherungen bieten inzwischen spezielle Policen für Vergiftungsfälle bei Hunden an. In einigen Fällen wurden Täter gefasst und strafrechtlich verfolgt, was zeigt, dass die Behörden das Problem ernst nehmen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder vermeintliche Giftköder tatsächlich absichtlich ausgelegt wurde. Umweltgifte können manchmal fälschlicherweise für Köder gehalten werden. Dennoch sollten Hundehalter stets vorsichtig sein und im Zweifelsfall lieber einmal zu oft als zu wenig reagieren.

Die Gemeinschaft der Hundebesitzer spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung dieses Problems. Durch den Austausch von Informationen und gegenseitige Unterstützung können sie dazu beitragen, ihre vierbeinigen Freunde zu schützen und die Sicherheit in ihren Wohngebieten zu erhöhen.