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E-Scooter-Fusion: Tier verschwindet, Dott übernimmt den Markt

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Dott und Tier fusionieren: Tier-Marke verschwindet, Roller erhalten neues Design. Umstellung in Deutschland ab Mitte Oktober. E-Scooter-Markt bleibt umkämpft, weitere Konsolidierung erwartet.

Die E-Scooter-Branche erlebt eine bedeutende Veränderung: Die Anbieter Dott und Tier haben im Januar 2024 fusioniert, was zu einer Neugestaltung der Markenlandschaft führt. Philipp Haas, Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und die Schweiz, erläutert die Hintergründe dieser Entwicklung.

Die markanten türkisfarbenen E-Scooter von Tier werden bald der Vergangenheit angehören. Nach der Übernahme durch den niederländisch-französischen Konkurrenten Dott werden alle Fahrzeuge einheitlich im Dott-Design gestaltet. Diese Umstellung soll Mitte Oktober 2024 in Deutschland beginnen und innerhalb weniger Wochen abgeschlossen sein.

Nutzer müssen sich auf Veränderungen einstellen: Die Tier-App wird eingestellt, und Kunden müssen zur Dott-Plattform wechseln. Haas erklärt: "Wir haben festgestellt, dass die Markenbekanntheit von Dott in allen 21 Ländern stärker ausgeprägt ist." Interessanterweise zeigt sich, dass in Deutschland die Marke weniger relevant ist als die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Fahrzeuge.

Die Fusion von Dott und Tier ergänzt sich geografisch: Dott ist in den Benelux-Ländern und Frankreich stark vertreten, während Tier im deutschsprachigen Raum dominierte. Neben E-Scootern bieten sie auch E-Fahrräder an, haben sich jedoch vom herkömmlichen Leihradgeschäft und E-Mopeds getrennt.

Der E-Scooter-Markt hat sich seit der Zulassung in Deutschland im Juni 2019 rasant entwickelt. Interessanterweise wurden E-Scooter bereits 1915 patentiert, aber erst 1996 entwickelte Peugeot den ersten modernen E-Scooter. Heute gibt es in Deutschland über 160.000 Leih-E-Scooter, allein in Berlin sind es über 40.000.

Die Branche steht vor Herausforderungen: E-Scooter-Unfälle haben sich von 2020 bis 2022 verdoppelt, und in Städten wie Paris wurde 2023 sogar ein Verbot von E-Scooter-Sharing-Diensten beschlossen. Trotzdem soll der globale E-Scooter-Markt bis 2028 auf 41,98 Milliarden USD wachsen.

Haas erwartet weitere Konsolidierungen im Markt, betont aber, dass Dott daran nicht beteiligt sein wird. Das Unternehmen konzentriert sich auf Profitabilität und plant, 2024 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schwarze Zahlen zu schreiben.

E-Scooter bieten einige Vorteile: Sie verursachen 75% weniger CO2-Emissionen als Autos pro Kilometer und können bis zu 80% der Energie beim Bremsen zurückgewinnen. Mit einer durchschnittlichen Reichweite von 20-40 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h sind sie eine praktische Option für kurze Strecken in der Stadt.

Die Zukunft der E-Scooter-Branche bleibt spannend. Während einige Städte Einschränkungen einführen, setzen andere auf die umweltfreundliche Mobilitätsoption. Die Fusion von Dott und Tier könnte ein Vorbote für weitere Veränderungen in diesem dynamischen Markt sein.