Russland plant massive Aufstockung des Militärhaushalts für 2025

Russland plant, seine Militärausgaben für 2025 drastisch zu erhöhen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Staatshaushalt und die Wirtschaft des Landes, während der Konflikt in der Ukraine andauert.

1. Oktober 2024, 03:29  •  0 ansichten

Russland plant massive Aufstockung des Militärhaushalts für 2025

Die russische Regierung plant eine erhebliche Steigerung ihrer Militärausgaben für das Jahr 2025. Laut einem kürzlich veröffentlichten Gesetzentwurf sollen die Ausgaben auf 13,5 Billionen Rubel (etwa 135 Milliarden Euro) ansteigen. Dies entspricht einer Erhöhung um 25 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr 2024, in dem bereits ein Rekordbetrag von 10,4 Billionen Rubel (etwa 104 Milliarden Euro) für den Verteidigungssektor vorgesehen ist.

Diese massive Aufstockung des Militärhaushalts steht im Zusammenhang mit dem anhaltenden Konflikt in der Ukraine und der Umstellung Russlands auf eine Kriegswirtschaft seit 2022. Wladimir Putin, der russische Präsident, treibt die Entwicklung neuer Rüstungsbetriebe voran, was zu hunderttausenden zusätzlichen Arbeitsplätzen in diesem Sektor führt. Russland, das bereits die größten Landstreitkräfte in Europa besitzt, zielt darauf ab, seine militärische Stärke weiter auszubauen.

Die geplanten Ausgaben sollen der Beschaffung neuer Waffen und Ausrüstung sowie der Anwerbung und Besoldung von Soldaten dienen. Bemerkenswert ist, dass Russland über 1 Million aktive Soldaten hat und seine Streitkräfte kontinuierlich modernisiert. So entwickelt das Land beispielsweise Hyperschallwaffen wie die Avangard-Rakete und setzt verstärkt auf elektronische Kriegsführung.

Die Erhöhung der Militärausgaben hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf andere Bereiche des russischen Staatshaushalts. Die Sozialausgaben sollen 2025 um etwa neun Prozent auf 100 Milliarden Euro gesenkt werden. Insgesamt wird ein Drittel des Gesamthaushalts für den Rüstungs- und Verteidigungssektor verwendet, was zusammen mit den Ausgaben für die nationale Sicherheit mehr als 40 Prozent ausmacht.

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Diese Entwicklung hat auch wirtschaftliche Folgen für Russland. Die Inflationsrate ist auf neun Prozent gestiegen, und die Wirtschaft wird zunehmend abhängig von der Militärführung des Landes. Trotz dieser Herausforderungen scheint der Kreml diesen Trends bisher wenig Beachtung zu schenken.

Im Vergleich dazu plant die Ukraine, im kommenden Jahr etwa 60 Prozent ihres Haushalts für Verteidigung und Sicherheit auszugeben. Mit umgerechnet rund 48,4 Milliarden Euro liegt der ukrainische Verteidigungshaushalt jedoch nur bei etwa einem Drittel des russischen. Die Ukraine ist dabei stark auf die Unterstützung ihrer westlichen Verbündeten angewiesen.

Es ist erwähnenswert, dass Russland nicht nur seine konventionellen Streitkräfte ausbaut, sondern auch in anderen militärischen Bereichen führend ist. So besitzt das Land das größte Atomwaffenarsenal der Welt, betreibt die zweitgrößte Marine und verfügt über eine eigene Weltraumabteilung in seiner Armee. Zudem ist Russland der zweitgrößte Waffenexporteur weltweit und seine Rüstungsindustrie beschäftigt über 2 Millionen Menschen.

[[Finanzminister Anton Siluanow]]

"Die oberste Priorität des Haushalts ist die soziale Unterstützung für die Bürger."

Trotz dieser offiziellen Erklärung zeigen die veröffentlichten Zahlen, dass die Militärausgaben mehr als doppelt so hoch sind wie jene im sozialen Bereich und höher als die Ausgaben für jeden anderen Wirtschaftssektor. Diese Diskrepanz zwischen offiziellen Aussagen und tatsächlichen Budgetzuweisungen verdeutlicht die Prioritäten der russischen Regierung in Zeiten des anhaltenden Konflikts.