Die Deutsche Bahn kündigt eine bedeutende Streckensperrung an, die ab dem 12. Oktober 2024 für erhebliche Störungen im Zugverkehr sorgen wird. Die Bauarbeiten betreffen eine wichtige ICE-Verbindung zwischen dem Rheinland und Berlin, was zu Ausfällen und Verspätungen führt.
Die Baumaßnahmen umfassen die Erneuerung von 35 Kilometern Gleisen zwischen Hamm und Heessen. Diese Strecke ist ein neuralgischer Punkt im Fernverkehrsnetz der Bahn. Reisende müssen sich auf deutlich längere Fahrzeiten einstellen. In der ersten Woche der Herbstferien, vom 12. bis 20. Oktober, entfallen die Halte in Bielefeld, Gütersloh, Herford und Minden. Die Fahrzeit zwischen dem Rheinland und Berlin verlängert sich um 75 Minuten.
Andreas Schröder, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn, kommentiert die Situation:
"Wir müssen uns generell auf ein Baustellen-Jahrzehnt einlassen."
Er kritisiert das Baustellenmanagement der Bahn, betont aber die Notwendigkeit der Streckenerneuerung.
Ab dem 20. Oktober verbessert sich die Lage leicht. Die Züge halten wieder in Ostwestfalen, mit Ausnahme von Herford. Die Fahrzeitverlängerung reduziert sich auf 30 Minuten.
Die Deutsche Bahn, gegründet 1994, betreibt ein Schienennetz von über 33.000 km Länge. Jährlich befördert sie mehr als 2 Milliarden Passagiere. Das ICE-Netz umfasst über 180 Bahnhöfe, wobei der erste ICE 1991 in Betrieb ging. Die Höchstgeschwindigkeit eines ICE beträgt 300 km/h.
Die Strecke Köln-Berlin, etwa 600 km lang, ist eine der wichtigsten Verbindungen im deutschen Fernverkehrsnetz. Köln Hauptbahnhof zählt mit 280.000 Reisenden täglich zu den meistfrequentierten Bahnhöfen Deutschlands, während Berlin Hauptbahnhof, eröffnet 2006, als Europas größter Kreuzungsbahnhof gilt.
Reisende sollten ihre Verbindungen vor der Abreise gründlich prüfen. Die Fahrplanänderungen sind bereits in der Online-Auskunft und der Navigator-App der Bahn integriert. Die DB Netz AG, verantwortlich für die Infrastruktur, investiert jährlich Milliarden in den Ausbau und die Modernisierung des Schienennetzes.
Trotz der Herausforderungen bleibt die Bahn ein wichtiger Verkehrsträger. Mit über 5.400 Bahnhöfen in Deutschland und einer Flotte moderner Züge wie dem ICE 4 arbeitet sie kontinuierlich an Verbesserungen. Die Pünktlichkeitsquote lag 2023 bei etwa 64%, was die Notwendigkeit weiterer Investitionen unterstreicht.
Die aktuelle Baumaßnahme ist Teil eines größeren Modernisierungsprogramms. Seit der ersten Eisenbahnstrecke in Deutschland 1835 hat sich das Schienennetz stetig weiterentwickelt. Heute beschäftigt die Deutsche Bahn über 300.000 Mitarbeiter weltweit und betreibt ein Netz, das allein in Nordrhein-Westfalen etwa 6.000 km umfasst.