Biden sagt Deutschlandbesuch wegen Hurrikan ab
US-Präsident Biden verschiebt seinen Besuch in Deutschland aufgrund eines Hurrikans. Geplante Treffen mit Steinmeier und Scholz sowie ein Ukraine-Gipfel in Ramstein fallen aus.
Joe Biden, der 46. Präsident der Vereinigten Staaten, hat seinen geplanten Staatsbesuch in Deutschland verschoben. Der Grund dafür ist ein Hurrikan namens "Milton", der sich der Küste Floridas nähert. Diese Entscheidung wurde vom Weißen Haus bekanntgegeben.
Der Besuch hätte am Donnerstag beginnen sollen, mit einer Ankunft in Berlin, der Hauptstadt Deutschlands seit 1990. Für Freitagmorgen war ein Empfang durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue vorgesehen, das seit 1994 als erster Amtssitz des deutschen Staatsoberhauptes dient. Zudem waren ein Staatsbankett und eine Ordensverleihung geplant, beides übliche Praktiken bei hochrangigen diplomatischen Besuchen.
Am Freitagnachmittag sollte Biden mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammentreffen. Scholz, der seit 2021 im Amt ist, hätte wichtige bilaterale Themen mit dem US-Präsidenten besprochen. Für Samstag war eine Reise nach Rheinland-Pfalz geplant, einem der 16 deutschen Bundesländer, wo auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein ein Ukraine-Gipfel stattfinden sollte. Ramstein ist der größte US-Militärflugplatz außerhalb der Vereinigten Staaten und spielt eine wichtige Rolle in der amerikanischen Militärpräsenz in Europa.
Die Berliner Polizei, eine der größten Polizeibehörden Deutschlands mit über 25.000 Mitarbeitern, hatte bereits umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen für den Besuch getroffen. Rund um das Schloss Bellevue wurden Absperrgitter errichtet. Bei früheren Besuchen von US-Präsidenten gab es großräumige Absperrungen im Regierungsviertel, das wichtige politische Institutionen wie den Bundestag und das Kanzleramt beherbergt, sowie um das Hotel Adlon, eines der bekanntesten Hotels Berlins, das 1907 eröffnet wurde.
Der Ukraine-Konflikt, der 2014 begann und 2022 zu einem großen Krieg eskalierte, wäre ein zentrales Thema des geplanten Gipfels in Ramstein gewesen. Die Verschiebung des Besuchs aufgrund des Hurrikans unterstreicht die Unvorhersehbarkeit von Naturereignissen und deren Einfluss auf internationale Diplomatie.
Es ist wichtig zu beachten, dass "Milton" ein fiktiver Hurrikanname ist, da echte Hurrikannamen alphabetisch vergeben werden. Die offizielle Hurrikan-Saison im Atlantik dauert vom 1. Juni bis 30. November, was die Dringlichkeit der Situation für Biden erklärt.
Die Deutsche Presse-Agentur (dpa), gegründet 1949 und die größte Nachrichtenagentur Deutschlands, lieferte Informationen für diesen Bericht. Die Verschiebung des Besuchs zeigt, wie komplex und flexibel die Planung von Staatsbesuchen sein muss, insbesondere wenn es um den US-Präsidenten geht, dessen Sicherheit vom Secret Service gewährleistet wird.