Deutschlandticket führt zu Kapazitätserhöhung auf bayerischen Bahnstrecken

Arverio reagiert auf gestiegene Nachfrage durch das Deutschlandticket. Auf den Strecken München-Würzburg und Nürnberg-Stuttgart wird das Platzangebot deutlich erhöht.

11. Oktober 2024, 09:32  •  56 ansichten

Deutschlandticket führt zu Kapazitätserhöhung auf bayerischen Bahnstrecken

Das Deutschlandticket, das seit dem 1. Mai 2023 für 49 Euro pro Monat erhältlich ist, hat zu einem deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen auf einigen Regionalbahnstrecken in Bayern geführt. Als Reaktion darauf hat der Betreiber Arverio, ein Joint Venture der DB Regio und Transdev, beschlossen, das Platzangebot auf zwei stark frequentierten Strecken zu erhöhen.

Besonders betroffen sind die Linien RE 80 zwischen München und Würzburg sowie RE 90 zwischen Nürnberg und Stuttgart. Auf diesen Strecken wird die Kapazität nun erheblich aufgestockt, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Diese Maßnahme unterstreicht die Bedeutung des Schienenverkehrs, der etwa 10% des gesamten Personenverkehrs in Deutschland ausmacht.

Auf der RE 80-Strecke, die über eine Distanz von etwa 300 km führt, werden seit dem 1. Oktober 2024 bei 21 Verbindungen pro Woche die Sitzplatzkapazitäten von bisher 200-300 auf 400-500 erhöht. Dies entspricht nahezu einer Verdoppelung des Platzangebots. Die Strecke, die 1854 eröffnet wurde, verbindet die drittgrößte Stadt Deutschlands, München, mit Würzburg, bekannt für seine zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Residenz.

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Für die RE 90-Linie, die Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, mit Stuttgart, der Hauptstadt Baden-Württembergs, verbindet, bietet Arverio nun täglich sechs Verbindungen mit zwei Zugteilen an. Diese Strecke, auch als Frankenbahn bekannt, wurde zwischen 1843 und 1854 erbaut und spielt eine wichtige Rolle in der Verbindung der beiden Bundesländer.

Das bayerische Verkehrsministerium, gegründet 1952, betont, dass die Kapazitätserhöhungen vor allem an Wochenenden umgesetzt werden. Dies zeigt, dass das Deutschlandticket besonders für Freizeitreisen genutzt wird. Die Maßnahme dürfte dazu beitragen, die ohnehin schon hohe Pünktlichkeitsquote von etwa 94% im deutschen Regionalverkehr aufrechtzuerhalten.

Das Deutschlandticket, auch als 49-Euro-Ticket bekannt, löste das im Sommer 2022 als Entlastungsmaßnahme eingeführte 9-Euro-Ticket ab. Es kann bundesweit im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden und ist auch digital auf dem Smartphone verfügbar. Diese Initiative hat nicht nur zu einer Erhöhung der Fahrgastzahlen geführt, sondern auch das größte Schienennetz Deutschlands in Bayern vor neue Herausforderungen gestellt.

Die Kapazitätserhöhungen auf den genannten Strecken sind ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs weiter zu steigern und einen Beitrag zur Reduzierung des Individualverkehrs zu leisten. Mit täglich etwa 7 Millionen Fahrgästen spielt die Deutsche Bahn eine zentrale Rolle in der deutschen Verkehrsinfrastruktur, und Maßnahmen wie diese tragen dazu bei, diesen Trend fortzusetzen.