Trauer im Dresdner Zoo: Koala-Weibchen Sydney verstirbt nach Operation
Das Koala-Weibchen Sydney aus dem Dresdner Zoo ist nach einer Notoperation verstorben. Trotz intensiver Pflege konnte sich das Tier nicht erholen und verstarb in der Nacht zum Montag.
Der Dresdner Zoo trauert um sein Koala-Weibchen Sydney. Das beliebte Beuteltier verstarb in der Nacht zum Montag, dem 7. Oktober 2024, nachdem es sich von einer Notoperation nicht erholen konnte. Sydney, die 2019 im Alter von knapp zwei Jahren aus dem Zoo Antwerpen nach Dresden kam, sollte ursprünglich mit dem Koala-Männchen Mullaya für Nachwuchs sorgen.
Koalas, die oft fälschlicherweise als Bären bezeichnet werden, sind in Wirklichkeit Beuteltiere und in Australien endemisch. Sie sind bekannt für ihre einzigartige Ernährung, die hauptsächlich aus Eukalyptusblättern besteht. Diese Spezialisten haben einen sehr langsamen Stoffwechsel und schlafen bis zu 20 Stunden am Tag, was ihnen hilft, Energie zu sparen.
Leider litt Sydney zuletzt wiederholt unter Harninkontinenz. Eine Computertomographie am 4. Oktober 2024 ergab eine stark gefüllte Harnblase sowie gestaute Harnleiter und Nierenbecken. Daraufhin entschied sich der Zoo für eine Notoperation, um Entlastung zu schaffen. Trotz des zunächst gelungenen Eingriffs erholte sich Sydney nicht vollständig und musste intensiv gepflegt werden. Ihr Zustand verschlechterte sich in den folgenden Tagen weiter, bis sie schließlich verstarb.
Interessanterweise haben Koalas einige bemerkenswerte Eigenschaften:
- Sie haben Fingerabdrücke, die denen des Menschen ähneln.
- Koalas können bis zu 30 Minuten unter Wasser bleiben.
- Sie trinken selten Wasser, da sie Feuchtigkeit aus Blättern gewinnen.
- Ihr Gehirn ist im Verhältnis zum Körper das kleinste aller Säugetiere.
In freier Wildbahn werden Koalas bis zu 15 Jahre alt, in Gefangenschaft können sie sogar ein Alter von 19 Jahren erreichen. Sydney wurde leider nur etwa 7 Jahre alt. Trotz ihrer Unfruchtbarkeit aufgrund einer Fehlbildung war sie ein wichtiger Teil des Dresdner Zoos.
Koalas spielen eine bedeutende Rolle in der australischen Kultur und Tourismusindustrie. Allerdings ist ihre Population durch Lebensraumverlust und Krankheiten bedroht. Zoos wie der in Dresden tragen zur Erhaltung und Erforschung dieser faszinierenden Tiere bei.
Vor etwa einem Jahr, im Oktober 2023, gab es erstmals Koala-Nachwuchs im Dresdner Zoo, was einen Hoffnungsschimmer für die Zukunft der Koalas in Gefangenschaft darstellt. Diese Jungtiere bleiben etwa sechs Monate im Beutel der Mutter, bevor sie selbstständig werden.
Koalas haben einige bemerkenswerte Anpassungen:
- Ein spezieller Verdauungstrakt zur Verarbeitung giftiger Eukalyptusblätter
- Starke Gliedmaßen und scharfe Krallen zum Klettern
- Dichtes, wolliges Fell zum Schutz vor Regen und Kälte
- Große Nasen mit ausgeprägtem Geruchssinn
Der Verlust von Sydney ist ein Rückschlag für den Dresdner Zoo, aber die Bemühungen zur Erhaltung und zum Schutz dieser ikonischen australischen Tiere werden fortgesetzt.