HSV-Fans verpassen Spiel: Fanhilfe kritisiert Polizeieinsatz scharf

Nach einem Polizeieinsatz im Zug verpassten HSV-Fans das Auswärtsspiel in Düsseldorf. Die Fanhilfe "Nordtribüne" übt scharfe Kritik am Vorgehen der Beamten und prüft rechtliche Schritte.

11. Oktober 2024, 09:20  •  34 ansichten

HSV-Fans verpassen Spiel: Fanhilfe kritisiert Polizeieinsatz scharf

Ein umstrittener Polizeieinsatz im Zug führte dazu, dass zahlreiche Anhänger des Hamburger SV das Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf verpassten. Die Fanhilfe "Nordtribüne" hat nun Stellung zu den Vorfällen bezogen und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei.

Der Vorfall ereignete sich am Sonntag, dem 6. Oktober 2024, in einem Regionalzug kurz nach der Abfahrt in Bremen. Eine Auseinandersetzung führte zu Verletzungen bei zwei Personen und einem dreistündigen Polizeieinsatz in Kirchweyhe. Die Beamten führten umfangreiche Kontrollen durch, was zu erheblichen Verspätungen im Bahnverkehr führte.

Die Fanhilfe kritisiert das Vorgehen der Polizei scharf:

"Unklar bleibt, wieso die Polizei offenbar allein an den Identitäten sämtlicher HSV-Fans auch aus anderen Teilen des Zuges interessiert war und nicht einmal versucht hat, Reisende aus dem betroffenen Waggon ausfindig zu machen."

Stellungnahme der Fanhilfe "Nordtribüne"

Die Fanhilfe betont, dass die Fans sich aus freien Stücken für die Rückreise nach Hamburg entschieden hätten, nachdem klar wurde, dass sie das Spiel nicht mehr rechtzeitig erreichen würden.

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Der Hamburger SV, 1887 gegründet und sechsmaliger Deutscher Meister, hat eine der größten Fanszenen in Deutschland mit über 87.000 Mitgliedern. Die Unterstützung der Fans ist legendär, ebenso wie die aufwendigen Choreografien der Ultras. Das Vereinslied "Hamburg, meine Perle" ist bei den Anhängern besonders beliebt.

Die Fanhilfe prüft nun juristische Schritte gegen das Vorgehen der Polizei. Sie kritisiert insbesondere die langen und intensiven Kontrollen, bei denen auch Fotos einiger Fans aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen wurden.

Dieser Vorfall reiht sich in eine Serie von Konflikten zwischen HSV-Fans und der Polizei ein. Erst im Februar 2024 wurden 855 Fans am Bahnhof Hamburg-Bergedorf fast sieben Stunden lang kontrolliert. Im Mai sorgte der Einsatz einer Polizeidrohne beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg für Verstimmungen unter den Fans.

Der HSV, der 2018 erstmals in die 2. Bundesliga abstieg, kämpft nicht nur sportlich um die Rückkehr in die Bundesliga, sondern auch um ein besseres Verhältnis zwischen Fans und Behörden. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Unterstützung der Fans ungebrochen, was die starke Verbundenheit zum Verein unterstreicht.