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Brutaler Bandenüberfall in Haiti: Mindestens 70 Tote bei nächtlichem Angriff

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In Haiti wurden bei einem nächtlichen Bandenüberfall mindestens 70 Menschen getötet. Die UNO berichtet von schweren Waffen und Brandstiftung. Die Regierung verspricht verstärkte Sicherheitsmaßnahmen.

In der Nacht zum 5. Oktober 2024 ereignete sich in Haiti ein tragischer Vorfall, der die anhaltende Sicherheitskrise des Landes erneut in den Fokus rückt. Bei einem Überfall bewaffneter Banden auf die Ortschaft Pont-Sondé kamen mindestens 70 Menschen ums Leben, darunter Frauen und Kinder.

Die Bewohner wurden im Schlaf von Mitgliedern der Gang "Gran Grif" überrascht, die mit automatischen Waffen angriffen. Neben den Todesopfern wurden 16 Personen schwer verletzt. Die Angreifer setzten zudem 45 Häuser und 34 Fahrzeuge in Brand.

Haiti, die älteste schwarze Republik der Welt, kämpft seit Jahren mit politischer Instabilität und Gewalt. Als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre ist es besonders anfällig für kriminelle Aktivitäten. Die Hauptstadt Port-au-Prince, in deren Nähe sich der Angriff ereignete, beherbergt etwa ein Viertel der Bevölkerung des Landes.

Die haitianische Regierung hat verstärkte Sicherheitsmaßnahmen in der Region angekündigt. Ministerpräsident Garry Conille verurteilte die Attacke als brutal und gegen wehrlose Personen gerichtet. Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf rief zu mehr internationaler Unterstützung für die multinationale Sicherheitsmission auf.

Diese Mission, die derzeit von Kenia geleitet wird, soll die öffentliche Ordnung wiederherstellen. Der UN-Sicherheitsrat genehmigte im Oktober 2023 den Einsatz von 3.000 Sicherheitskräften. Bisher sind jedoch nur wenige hundert kenianische Polizisten vor Ort, die ersten trafen im Juni 2024 ein.

Haiti hat eine komplexe Geschichte. Als erste unabhängige Nation Lateinamerikas und der Karibik war es einst als "Perle der Antillen" für seinen Reichtum bekannt. Heute leidet das Land unter schwerer Entwaldung und ist anfällig für Naturkatastrophen. Die haitianische Revolution war die einzige erfolgreiche Sklavenrevolution der Geschichte.

Die Bevölkerung Haitis ist zu über 95% afrikanischer Abstammung. Neben Französisch ist Haitianisches Kreol offizielle Sprache. Voodoo ist als Religion offiziell anerkannt. Trotz der Herausforderungen hat Haiti eine reiche Kultur mit einzigartiger Musik, Kunst und Literatur.

Die internationale Gemeinschaft bleibt gefordert, Haiti bei der Bewältigung seiner Sicherheitsprobleme zu unterstützen. Von 2004 bis 2017 unterhielt die UN bereits eine Stabilisierungsmission im Land. Die aktuelle Krise zeigt, dass nachhaltige Lösungen für die komplexen Probleme Haitis dringend erforderlich sind.

"Die Angreifer setzten automatische Gewehre ein. 16 Menschen wurden schwer verletzt, während 45 Häuser und 34 Fahrzeuge in Brand gesetzt wurden."

UN-Menschenrechtsbüro in Genf