Sexuelle Belästigung in Bernau: Polizei fahndet nach jungem Täter

In Bernau bei Berlin wurde eine 15-Jährige sexuell belästigt. Die Polizei veröffentlicht ein Phantombild des Täters und bittet um Mithilfe der Bevölkerung bei der Suche.

26. September 2024, 15:26  •  0 ansichten

Sexuelle Belästigung in Bernau: Polizei fahndet nach jungem Täter

In der brandenburgischen Stadt Bernau, etwa 10 km nordöstlich von Berlin gelegen, ereignete sich ein beunruhigender Vorfall. Am 28. Juni 2024 wurde eine 15-Jährige Opfer sexueller Belästigung. Die Polizei des Landkreises Barnim hat nun, drei Monate nach dem Vorfall, ein Phantombild des mutmaßlichen Täters veröffentlicht und bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe.

Der Vorfall ereignete sich an der sogenannten "Europakreuzung" in der Mühlenstraße, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt der etwa 40.000 Einwohner zählenden Stadt. Gegen 12:30 Uhr soll der Täter eine Notlage vorgetäuscht haben, um die Jugendliche in ein Gespräch zu verwickeln. Während der Unterhaltung griff er ihr unvermittelt ins Dekolleté und berührte ihre Brust. Das Opfer konnte sich losreißen und fliehen.

Laut Polizeiangaben wird der Täter auf 17 bis 20 Jahre geschätzt. Er soll von schlanker Statur und zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß sein. Zum Tatzeitpunkt trug er kurze, schwarzbraune Haare, eine knielange Hose, ein helles T-Shirt und eine unauffällige Brille. Auffällig war, dass er in einem ortsüblichen Dialekt sprach und mit einem grauen Herrenrad unterwegs war.

Die Erstellung von Phantombildern ist eine bewährte Methode der Polizeiarbeit, obwohl die Erfolgsquote bei der Täteridentifizierung nur bei etwa 20-30% liegt. Dennoch hofft die Polizei Brandenburg, die über spezielle Einheiten für Sexualdelikte verfügt, auf wichtige Hinweise aus der Bevölkerung.

Es ist wichtig zu betonen, dass sexuelle Belästigung in Deutschland eine Straftat nach §184i StGB darstellt. Die Verjährungsfrist für solche Delikte beträgt 5 Jahre. In Brandenburg wurden im Jahr 2023 etwa 82% der angezeigten Sexualdelikte aufgeklärt, was über dem Bundesdurchschnitt liegt.

Für Opfer sexueller Übergriffe gibt es in Brandenburg ein Netzwerk von Beratungsstellen, die kostenlose Unterstützung anbieten. Zudem haben Betroffene das Recht auf kostenlose psychosoziale Prozessbegleitung während eines möglichen Gerichtsverfahrens.

Die Polizei bittet Personen, die Informationen zu dem Vorfall oder dem Täter haben, sich bei jeder Polizeidienststelle zu melden oder online Hinweise zu geben. Gleichzeitig ist zu beachten, dass falsche Verdächtigungen ebenfalls strafbar sind.

Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen. In Brandenburg existiert ein spezielles Programm zur Prävention sexueller Gewalt an Schulen, das dazu beitragen soll, solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern und junge Menschen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.