Julia Nawalnaja sorgt mit überraschenden Ukraine-Aussagen für Aufregung
Die Witwe des verstorbenen Kreml-Kritikers äußert sich skeptisch zur Ukraine-Offensive und Waffenlieferungen. Ihre Aussagen stoßen auf heftige Kritik bei deutschen Politikern
Julia Nawalnaja hat in einem Zeit-Interview ihre nicht-eindeutige Position zum Ukraine-Konflikt dargelegt; ihre Äußerungen lösten eine Welle der Kritik aus
Die 48-jährige Witwe des bekannten Kreml-Kritikers sieht die ukrainische Offensive in der Kursk-Region zwiespältig: während sie einerseits Putins Schwäche zeige führe sie andererseits zur Vereinigung der russischen Bevölkerung (was der Staatspropaganda in die Hände spiele)
Zur Frage der westlichen Waffenhilfe nimmt Nawalnaja eine zurückhaltende Position ein - sie betont dass die gelieferten Waffen auch russische Menschen treffen obwohl Putin den Krieg begonnen hat. Bezüglich der Kriegsverbrechen relativiert sie: “In jedem Land gibt es Verbrecher“ [[Nawalnaja in Zeit-Interview]]
Die Reaktionen auf ihre Aussagen waren scharf:
- Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk sieht wenig Hoffnung in ihrer Position
- Roderich Kiesewetter wirft ihr vor imperiale russische Ansprüche zu vertreten
- Kritiker bemängeln ihr fehlendes Verständnis fürs ukrainische Selbstverteidigungsrecht
In Bezug auf die russische Kriegsbeteiligung wehrt sich Nawalnaja gegen eine Kollektivschuld der Bevölkerung - sie zweifelt an Umfragen die eine breite Kriegsunterstützung zeigen und verweist auf die Rekrutierung von Häftlingen für den Fronteinsatz