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Weidels Kampf um die Spitze: Innerparteiliche Spannungen in der AfD

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Alice Weidel strebt die Kanzlerkandidatur der AfD an, stößt aber in Baden-Württemberg auf Widerstand. Ihre Methoden zur Machtsicherung sorgen für Kontroversen in der Partei.

Alice Weidel, Co-Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), steht vor einer entscheidenden Phase ihrer politischen Laufbahn. Als potenzielle Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl 2025 sieht sie sich in ihrem Heimatverband Baden-Württemberg mit erheblichem innerparteilichen Widerstand konfrontiert.

Die AfD, 2013 gegründet und jüngste Partei im Deutschen Bundestag, erlebt derzeit einen Höhenflug in den Umfragen. Weidel, seit 2017 Bundestagsabgeordnete und seit 2022 Co-Vorsitzende der Partei, soll die AfD in den Wahlkampf führen. Doch ausgerechnet in Baden-Württemberg, dem drittgrößten Bundesland Deutschlands, regt sich massiver Protest gegen ihre Führung.

Bei der bevorstehenden Aufstellungsversammlung in Ulm, einer Stadt an der Grenze zu Bayern, wird Weidel zur Spitzenkandidatin gekürt werden müssen, um ihre Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur zu verwirklichen. Ihre Gegner planen jedoch eine Nein-Stimmen-Kampagne, um ihre Position zu schwächen.

Weidels Hauptwidersacher ist Dirk Spaniel, promovierter Ingenieur und ehemaliger Daimler-Mitarbeiter. Er repräsentiert ein breites Spektrum von Weidel-Kritikern im Landesverband. Gegen Spaniel und seine Unterstützer werden möglicherweise Parteiausschlussverfahren oder Ordnungsmaßnahmen eingeleitet.

Die Methoden zur Organisation der Aufstellungsversammlung sorgen für Kontroversen. Einige Kreisverbände bieten Mitgliedern kostenlose Busfahrten, Hotelübernachtungen und sogar finanzielle Zuschüsse für die Teilnahme an. Kritiker sehen darin eine "Bus- und Hoteldemokratie", die möglicherweise gegen die demokratische Gleichheit aller Mitglieder verstößt.

"Jede Nein-Stimme bei Alice Weidel ist eine Stimme für die Basisdemokratie"

Aus einer internen Chatgruppe:

Weidel, die fließend Mandarin spricht und zeitweise in China lebte, verkörpert einen interessanten Kontrast in der AfD. Als promovierte Volkswirtin und ehemalige Unternehmensberaterin führt sie eine Partei, die ursprünglich als euroskeptische Bewegung gegründet wurde und die Rückkehr zur D-Mark fordert.

Die AfD, mit etwa 28.000 Mitgliedern, ist in allen 16 deutschen Landesparlamenten vertreten und erreichte bei der Bundestagswahl 2021 10,3% der Stimmen. In einigen Bundesländern wird sie vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.

Trotz der internen Spannungen bleibt Weidel eine zentrale Figur in der AfD. Ihre Fähigkeit, diese Herausforderungen zu meistern, wird entscheidend für ihre politische Zukunft und die der Partei sein.