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Sudans vergessene Krise: Unicef warnt vor humanitärer Katastrophe

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Der Krieg im Sudan hat zur größten Vertreibungskrise von Kindern weltweit geführt. Unicef-Vertreter Sheldon Yett berichtet von verheerenden Zuständen und mangelnder internationaler Aufmerksamkeit.

Seit anderthalb Jahren tobt im Sudan ein verheerender Konflikt, der das drittgrößte Land Afrikas an den Rand des Abgrunds treibt. Sheldon Yett, Leiter der Unicef-Programme im Sudan, berichtet von einer beispiellosen humanitären Krise.

Der Krieg zwischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz von Mohammed Hamdan Daglo hat katastrophale Folgen für die Bevölkerung. Etwa 10 Millionen Menschen wurden vertrieben, darunter 5 Millionen Kinder. Fast die Hälfte der 46 Millionen Einwohner benötigt dringend humanitäre Hilfe.

Yett beschreibt die Situation als "unvorstellbar":

  • 80% der Kinder können nicht zur Schule gehen
  • Impfquoten gehören zu den niedrigsten weltweit
  • Schwere Kinderrechtsverletzungen haben sich von 2022 bis 2023 verfünffacht
  • Cholera breitet sich aus
  • Überschwemmungen verschärfen die Lage

Die humanitäre Krise wird durch die geografischen und klimatischen Bedingungen des Landes verschärft. Der Sudan, der an sieben Länder grenzt und eine 853 km lange Küste am Roten Meer hat, leidet unter extremen Wetterbedingungen. Das überwiegend wüstenartige oder halbtrocke Klima führt zu wiederkehrenden Dürren, während der Nil als wichtigste Wasserquelle auch Überschwemmungen verursacht.

Yett betont die vielfältigen Herausforderungen:

"Es geht um mehr als um Nahrungsmittel. Der Sudan ist eine einzige große Kinderschutzkrise."

Sheldon Yett, Leiter der Unicef-Programme im Sudan

Die Bereitstellung von Hilfe gestaltet sich extrem schwierig. Unicef und Partner arbeiten rund um die Uhr, um Hilfsgüter über Grenzen und Konfliktlinien zu bringen. Die Regenzeit verwandelt Straßen in Schlammflüsse, was die Logistik zusätzlich erschwert.

Trotz der Schwere der Krise erhält der Sudan im Vergleich zu anderen Konflikten wenig internationale Aufmerksamkeit. Yett warnt vor den Folgen dieser Vernachlässigung:

"Wenn wir dem Sudan keine Aufmerksamkeit schenken, werden wir es bald mit einer viel größeren Notlage zu tun haben. Der Konflikt beginnt sich bereits über die Grenzen des Landes hinweg auszubreiten."

Die Situation im Sudan ist besonders besorgniserregend angesichts der demografischen Struktur des Landes. Mit einem Durchschnittsalter von etwa 19 Jahren hat der Sudan eine der jüngsten Bevölkerungen der Welt. Diese junge Generation ist nun von Bildungsnotstand, Hunger und Gewalt bedroht.

Trotz der düsteren Lage gibt Yett die Hoffnung nicht auf. Er betont die Notwendigkeit, weiterhin Hilfe und Expertise in die betroffenen Gebiete zu bringen. Die internationale Gemeinschaft muss dringend ihre Aufmerksamkeit auf den Sudan richten, um eine weitere Eskalation der Krise zu verhindern.

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