Kölner Dom: Millioneneinnahmen und steigende Besucherzahlen

Der Kölner Dom verzeichnet steigende Einnahmen aus Besichtigungen und Kollekten. Trotz sinkender Kirchensteuereinnahmen weist das Erzbistum Köln einen Überschuss auf.

2. Oktober 2024, 09:47  •  0 ansichten

Kölner Dom: Millioneneinnahmen und steigende Besucherzahlen

Der Kölner Dom, das Wahrzeichen der Stadt Köln und ein bedeutendes Beispiel deutscher Gotik, erweist sich als wichtige Einnahmequelle für das Erzbistum Köln. Laut dem kürzlich veröffentlichten Finanzbericht des Erzbistums verzeichnete das UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 2023 beachtliche Einnahmen.

Die Besichtigung der Aussichtsplattform, die über 533 Stufen zu erreichen ist, brachte allein 2,1 Millionen Euro ein - eine Steigerung von 300.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Einnahmen haben sich seit dem von der Pandemie geprägten Jahr 2021 mehr als vervierfacht. Auch die Kollekten nach den Gottesdiensten trugen erheblich zum finanziellen Erfolg bei, mit Einnahmen von 1,34 Millionen Euro im Jahr 2023.

Die Dombauhütte, eine Institution, die seit dem 13. Jahrhundert ununterbrochen besteht, erhielt zusätzlich 400.000 Euro für ein besonderes Projekt: die Herstellung neuer Fenster für die Pariser Kathedrale Notre-Dame. Diese Zusammenarbeit unterstreicht die internationale Bedeutung des Kölner Doms in der Welt der Sakralarchitektur.

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Der Gesamtetat der Hohen Domkirche wird von den Wirtschaftsprüfern als relativ stabil beschrieben, wobei Sonderprojekte gelegentlich zu Schwankungen führen können. Für das Jahr 2024 wird eine weitere Steigerung der touristischen Einnahmen prognostiziert, was die anhaltende Attraktivität des Doms für Besucher aus aller Welt widerspiegelt.

Es ist erwähnenswert, dass der Kölner Dom jährlich etwa 6 Millionen Besucher anzieht und damit das meistbesuchte Bauwerk Deutschlands ist. Mit seiner beeindruckenden Höhe von 157 Metern ist er die dritthöchste Kirche der Welt und beherbergt zahlreiche Kunstschätze, darunter das Gero-Kreuz aus dem 10. Jahrhundert und den Schrein der Heiligen Drei Könige.

Die Personalkosten stellen einen wesentlichen Ausgabenposten dar. Die rund 100 Beschäftigten der Dombauhütte, zu denen Steinmetze, Bildhauer, Schreiner und Glasmaler gehören, erhielten im Jahr 2023 Gehälter in Höhe von 5,7 Millionen Euro. Weitere 70 Mitarbeitende in der Domkirchenfabrik verursachten Personalkosten von 3,1 Millionen Euro.

Trotz der positiven Entwicklung beim Dom verzeichnete das Erzbistum Köln insgesamt einen Rückgang des Überschusses auf 5 Millionen Euro, was 25 Millionen Euro weniger als im Vorjahr entspricht. Dies ist hauptsächlich auf sinkende Kirchensteuereinnahmen zurückzuführen, die um 34 Millionen Euro auf 655 Millionen Euro zurückgingen - eine Folge der anhaltenden Kirchenaustritte.

Der Kölner Dom, dessen Bau 1248 begann und erst 1880 vollendet wurde, bleibt nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor für das Erzbistum Köln. Mit seiner reichen Geschichte, die Kriege und Zeiten des Friedens überdauert hat, seiner beeindruckenden Architektur und seinen kulturellen Schätzen, zieht er weiterhin Besucher an und generiert wichtige Einnahmen für die Kirche.

"Wesentliche Einnahmenpositionen sind in der Domkirchenfabrik neben Zuweisungen des Erzbistums Köln die Einnahmen aus der Dombesichtigung"

Aus dem Finanzbericht des Erzbistums Köln:

Während die katholische Kirche in Deutschland mit Herausforderungen wie sinkenden Mitgliederzahlen konfrontiert ist, zeigt der Erfolg des Kölner Doms, dass historische und kulturelle Bedeutung weiterhin eine wichtige Rolle in der Finanzierung kirchlicher Aktivitäten spielen kann.