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Kulturkneipe in Neukölln: Erneuter Angriff mit Hamas-Symbolen

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Eine Berliner Kulturkneipe wird wiederholt Ziel von Attacken mit Hamas-Bezug. Das LKA ermittelt, während Unterstützer zu einer Solidaritätsdemonstration aufrufen.

In Berlin-Neukölln, einem Bezirk bekannt für seine kulturelle Vielfalt und hohe Bevölkerungsdichte, wird die Kulturkneipe "Bajszel" in der Emser Straße erneut Ziel mutmaßlicher Anschläge. In der Nacht zum 29. September 2024 entdeckte ein Feuerwehrmann einen brennenden Papierkorb an der Fassade des Gebäudes und löschte die Flammen. Zuvor hatten Polizeibeamte bereits Schmierereien mit roter Farbe und einen Aufkleber mit Bezug zum Nahostkonflikt an der Schaufensterscheibe festgestellt.

Die Betreiber des "Bajszel" berichten von nahezu täglichen Übergriffen: "Die Türschlösser wurden zugeklebt und wir werden ständig mit Hamas-Parolen und dem roten Hamas-Dreieck beschmiert", erklärte eine Betreiberin. Das rote Dreieck der Hamas symbolisiert die Flagge der Muslimbruderschaft, einer Organisation, die 1987 gegründet wurde.

Das Landeskriminalamt (LKA) Berlin, das 1946 gegründet wurde und für schwere und organisierte Kriminalität zuständig ist, ermittelt nun, ob ein Zusammenhang zwischen dem Feuer, den Schmierereien und dem Café besteht. Diese Vorfälle reihen sich in eine Serie antisemitischer und propalästinensischer Attacken ein, die das "Bajszel" seit Monaten erleidet.

Es ist wichtig zu beachten, dass Berlin in den letzten Jahren einen Anstieg antisemitischer Vorfälle verzeichnet hat. Kulturkneipen, die eine wichtige Rolle in der Berliner Subkultur spielen, werden oft Ziel politisch motivierter Angriffe. Der Nahostkonflikt hat häufig Auswirkungen auf das Zusammenleben in deutschen Großstädten, und die Verwendung von Symbolen verbotener Organisationen ist in Deutschland strafbar.

Als Reaktion auf den jüngsten Vorfall rufen Unterstützer zu einer Solidaritätsdemonstration auf. Unter dem Motto "Demonstration Solidarität mit dem Bajszel" sollte am Sonntagabend, dem 29. September 2024, um 19 Uhr ein Zeichen gegen Antisemitismus und Bedrohungen gesetzt werden. Solidaritätsdemonstrationen sind ein häufiges Mittel des zivilen Protests in Deutschland, und Berlin hat eine lange Tradition des politischen Aktivismus und der Demonstrationskultur.

Der Schutz von Minderheiten und die Bekämpfung von Diskriminierung sind wichtige Themen in der Berliner Politik. Die Polizei Berlin verfügt über spezielle Einheiten zur Bekämpfung politisch motivierter Kriminalität. Vandalismus und Sachbeschädigung können in Deutschland mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden.

Es ist erwähnenswert, dass Neukölln in den letzten Jahren einen Gentrifizierungsprozess durchlaufen hat, was möglicherweise zu sozialen Spannungen beigetragen haben könnte. Die Berliner Feuerwehr, eine der größten Berufsfeuerwehren Europas, spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung solcher Vorfälle.

Abschließend ist zu bemerken, dass Social Media eine zunehmende Rolle bei der Organisation von Solidaritätsaktionen spielt, was auch im Fall des "Bajszel" zu beobachten ist. Die Situation verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, denen sich multikulturelle Städte wie Berlin gegenübersehen, insbesondere wenn es um die Auswirkungen globaler Konflikte auf lokaler Ebene geht.

Kerstin Dresner

Politik